Kurzarbeit bei Daimler in Sindelfingen endet

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Daimler stoppt wegen der anziehenden Nachfrage nach Luxuslimousinen die Kurzarbeit in seinem größten Pkw-Werk. "Wir gehen in Sindelfingen ohne Kurzarbeit ins nächste Jahr", sagt Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm. In anderen Pkw-Werken des Konzerns werde es dagegen weiter Kurzarbeit geben. "Aber der Hauptteil ist und bleibt der Nutzfahrzeugbereich."

Für 2010 zeigte sich Klemm zuversichtlich, allerdings sei Daimler noch nicht über den Berg. Die Zahl der Mitarbeiter werde in den nächsten Jahren nach und nach schrumpfen.

"Die Personalplanung sieht vor, dass wir eine langsame Verringerung der Beschäftigtenzahl haben", sagte Klemm. Der Grund sei, dass die Rationalisierungen in der Autoindustrie schneller seien als das Wachstum. "Der Aufwand pro Fahrzeug geht nach unten. Das werden wir auch die nächsten zehn Jahre nicht ändern", sagte der Betriebsratschef. "Für jedes Auto, das wir produzieren, werden wir künftig weniger Menschen brauchen." Und die Zahl der Fahrzeuge werde nicht so schnell wachsen, dass es zu einem Ausgleich komme.

Die Reduzierung der Personalzahl soll vor allem über freiwillige Abfindungsangebote und altersbedingtes Ausscheiden erfolgen. Daimler beschäftigte Ende September weltweit 256.900 Menschen und damit 9.600 weniger als vor einem Jahr. In Deutschland schrumpfte die Zahl der Mitarbeiter um 5.200 auf 163.500.

Grundsätzlich sichere Jobs

Die Jobs der Daimler-Beschäftigten seien aber in den nächsten beiden Jahren grundsätzlich sicher. "Bis Ende 2011 gibt es eine hohe Sicherheit für die Mitarbeiter im gesamten Unternehmen durch die bestehende Beschäftigungssicherungsvereinbarung", sagte Klemm. "Das ist eine solide Basis, auf die wir uns stützen können. Ich bin mir sehr sicher, dass die Vereinbarung, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, hält."

Wie es anschließend weitergehe, sei noch nicht geregelt. Klemm zeigt sich aber kämpferisch: "Wir haben keine Verhandlungsmasse für Zugeständnisse. Dabei bleibt es auch nach 2011." Insgesamt sei die Lage aber noch unsicher. "Ich glaube nicht, dass wir schon über den Berg sind. Wir werden nicht so schnell zu den Stückzahlen kommen wie vor der Krise." Andererseits könnten die Märkte aber nicht mehr tiefer fallen, als sie es schon getan hätten.

"Ich finde, es ist mehr als ein Hoffnungsschimmer, dass wir in Sindelfingen aus der Kurzarbeit rauskommen", sagte Klemm. "Das hat mit der E-Klasse zu tun. Wir haben auch eine Verbesserung bei der S-Klasse." Am Standort Sindelfingen arbeiten rund 37.000 Menschen, zuletzt waren noch 2.200 in Kurzarbeit.

Insgesamt gilt die Maßnahme in Deutschland für 27.000 Mitarbeiter, 89.000 Beschäftigte in Deutschland haben verkürzte Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich. "Wir haben auf jeden Fall in den Pkw-Werken die theoretische Chance, eine zweijährige Kurzarbeitsphase zu haben. Ich glaube aber nicht, dass sie notwendig ist", sagte Klemm.

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