Alternativen

Potenzial für E-Autos größer als angenommen

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Rund um das Thema Elektromobilität wird heutzutage meist die Frage nach der Alltagstauglichkeit gestellt. Hier spielen die Bereiche Technik (Batterieleistung, Reichweite) und Infrastruktur (Stromtankstellen) eine zentrale Rolle. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Bain & Company kommt zum Ergebnis, dass es bereits heute einen Markt für 100.000 Elektrofahrzeuge alleine in Europa und 350.000 Einheiten weltweit gibt. Diese Szenarien sind laut den Beratern sogar von der Infrastrukturfrage entkoppelt.

Dem Basisszenario der Analyse zufolge sollen bis zum Jahr 2020 die Hälfte aller neu gebauten Fahrzeuge einen E-Antrieb besitzen, egal ob es sich um ein reines E-Fahrzeug, einen Range Extender (zusätzlicher Stromgenerator) oder ein Hybrid-Modell handelt. In zehn Jahren könnten zudem die Kosten für die Batterien nur noch ein Drittel des aktuellen Preises ausmachen.

Profitieren könnte die E-Mobilität vom Trend zum umweltfreundlichen Zweitfahrzeug für den Einsatz in der Stadt. Die Kunden der Zukunft würden laut Analyse zunächst aus den oberen Einkommensschichten kommen und das E-Auto meist in der eigenen Garage mit Strom "nachtanken", womit auch eine eingeschränkte Stromtankstellen-Infrastruktur akzeptiert würde.

Die Berater schlussfolgern, dass 50 bis 80 % der E-Auto-Nutzer eine eigene Garage bzw. einen eigenen Stellplatz besitzen, wo die Batterien über Nacht aufgeladen werden könnten. 40 bis 70 % der künftigen Nutzer könnten ihr Fahrzeug auf einem Firmenparkplatz aufladen.

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Dass durch die Forcierung der E-Mobilität neue Kraftwerke benötigt würden, glauben die Consulter nicht. Bei einem E-Auto-Anteil von 20 % würde der Strom-Mehrverbrauch gerade einmal vier Prozent betragen. Zudem erfolge das Nachladen der Batterien zumeist nachts.

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