Im Ringen um den angeschlagenen Autohersteller Opel will der Finanzinvestor RHJ International sein Übernahme-Angebot einem Medienbericht zufolge noch einmal kräftig nachbessern. RHJI wolle nun in jedem Fall mit weniger als 3 Mrd. Euro Staatshilfe auskommen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungs- und Finanzkreise.
Zunächst hatte das Unternehmen betont, 3,8 Mrd. Euro zu benötigen. Ende vergangener Woche hatten Verhandlungskreise bestätigt, RHJI wolle nun noch 3,6 Mrd. Euro an Staatsgarantien. Ein Sprecher des Finanzinvestors sagte der dpa: "Wir kommentieren laufende Gespräche nicht."
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zuvor eindeutig für den konkurrierenden Bieter Magna ausgesprochen. Nachdem sich zugleich auch die Opel-Händler für Magna ausgesprochen haben, wächst die Zustimmung für den österreichisch-kanadischen Autozulieferer als möglichen Opel-Käufer. Dieser fordert allerdings bisher 4,5 Mrd. Euro Staatshilfe.
Der Opel-Mutterkonzern General Motors präferiert dagegen bisher den Finanzinvestor RHJ und hatte zuletzt zahlreiche Bedenken gegen Magnas Offerte und vor allem gegen dessen russische Partner geäußert.
General Motors wird sich im Bieterverfahren um den deutschen Autokonzern zwischen dem belgischen Finanzinvestor RHJ International und dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna entscheiden. Er erwarte nicht, dass der Bieterprozess für Opel noch einmal für weitere Interessenten geöffnet werde, sagte der GM-Chef Fritz Henderson Reuters TV am Rande einer Unternehmensveranstaltung.
Weitere Gespräche nötig
Die Verhandlungen über einen Verkauf des Autobauers Opel ziehen sich Angaben der deutschen Bundesregierung weiter hin. "Wir brauchen hier noch einige weitere Gespräche, auch wenn ein schnellerer Fortschritt wünschenswert wäre", sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm in Berlin.
Es gebe keinen neuen Sachstand. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Vortag klar für den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna als Käufer von Opel ausgesprochen. Weiterer Interessent ist der belgische Finanzinvestor RHJ International (RHJI). GM hat noch nicht entschieden, wer den Zuschlag bekommt.