Russlands Staatsbanken wollen sich als neue Großaktionäre beim angeschlagenen Autobauer Avtovaz (Lada) etablieren.
Das Finanz- und das Wirtschaftsministerium in Moskau hätten die Gewährung weiterer Staatshilfen in Höhe von 12 Mrd. Rubel (273,4 Mio Euro) vom Einstieg der Gläubigerbanken beim größten Autobauer des Landes abhängig gemacht. Das berichtete die Zeitung "Kommersant". Der französische Renault-Konzern, der eine Sperrminorität an Avtovaz hält, fürchte jedoch eine Verwässerung seines Anteils.
Nach einem von Avtovaz erstellten Plan soll Renault weiter seinen 25-Prozent-Anteil halten, während der Staatskonzern Rostechnologii und das Investmenthaus Troika Dialog ihre Anteile zugunsten der staatlichen Entwicklungsbank VEB verringern würden. Analysten zufolge wird die VEB-Bank in diesem Fall die Kontrollmehrheit an Avtovaz übernehmen. Wirtschaftsministerin Elvira Nabiullina sagte, die Verbindlichkeiten von Avtovaz (rund 40 Mrd. Rubel) sollten gegenüber russischen Banken in deren Beteiligung umgewandelt werden.
Im Mai hatte das Autowerk bereits 25 Mrd. Rubel aus dem Staatshaushalt erhalten, um Forderungen von Zulieferern zu erfüllen. 12 Mrd. Rubel braucht das Unternehmen zudem für Zahlungen an 27.600 Beschäftigte, die bis zum Jahresende entlassen werden sollen.