Toyota will heuer sechs Prozent mehr absetzen

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Toyota will seinem schärfsten Rivalen Volkswagen das Feld nicht kampflos überlassen. Der Weltmarktführer kündigte am Dienstag an, den Absatz in der gesamten Unternehmensgruppe 2010 um sechs Prozent auf 8,27 Millionen Fahrzeuge steigern zu wollen. Damit behielte der japanische Konzern einen komfortablen Vorsprung vor VW und dem angeschlagenen Opel-Mutterkonzern General Motors (GM).

Mit der Ankündigung traut sich Toyota im Gegensatz zur Konkurrenz bereits früh im neuen Jahr eine Prognose zu. Ohne die Beteiligung an dem Kleinwagenbauer Daihatsu und die Nutzfahrzeugtochter Hino Motors plant Toyota mit einem Absatzplus von ebenfalls sechs Prozent auf 7,4 Millionen Fahrzeuge. Toyota war vor der Wirtschaftskrise rasant gewachsen, wurde dann aber von dem Konjunktureinbruch umso heftiger getroffen. Belastet von der weltweiten Absatzflaute, fallenden Preisen und Überkapazitäten kündigte der Konzern im Herbst an, dass das Geschäftsjahr im März wohl mit einem operativen Verlust von 350 Mrd. Yen (2,74 Mrd. Euro) enden werde.

VW steckt sich hohe Ziele

Volkswagen hat sich zum Ziel gesetzt, Toyota bis 2018 als Weltmarktführer abzulösen. Europas größter Autobauer hatte im Dezember knapp 20 Prozent am japanischen Autobauer Suzuki übernommen, um vor allem auf dem wachsenden indischen Markt schneller voranzukommen.

Volkswagen hatte im vergangenen Jahr besonders von den in zahlreichen Ländern gezahlten staatlichen Kaufanreizen profitiert und den Absatz gesteigert. Nach dem Absatzrekord von weltweit 6,3 Millionen verkauften Fahrzeuge hatte sich der Wolfsburger Konzern auf der Detroiter Autoschau zu Jahresanfang verhalten optimistisch für 2010 gezeigt. Demnach will VW der Konkurrenz auch diesem Jahr Marktanteile abjagen. Eine konkrete Prognose traut sich Volkswagen angesichts der unsicheren Entwicklung in einigen Regionen bisher aber nicht zu.

Experten gehen davon aus, dass VW 2010 aufgrund des Wegfalls der Kaufanreize in Europa weniger Autos losschlagen wird als im vergangenen Jahr. Autoprofessor Ferdinand Dudenhöffer, der das CAR-Center an der Uni Duisburg leitet, rechnet damit, dass Volkswagen in Deutschland in diesem Jahr 240.000 Fahrzeuge weniger verkaufen wird. Zudem habe die Konkurrenz auf dem für Volkswagen wichtigen Markt in China aufgeholt. In den USA, wo in diesem Jahr mit einer Erholung der Verkäufe gerechnet wird, sei VW noch zu schwach vertreten, sagte Dudenhöffer.

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