Ver.di erhöht Druck auf Deutsche Post

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Deutsche Verbraucher müssen sich in den kommenden Wochen auf verspätete Briefe einstellen: Die Gewerkschaft Ver.di plant umfangreiche Proteste.

Ver.di will im Konflikt mit der Deutschen Post um Löhne und längere Arbeitszeiten in mehreren Regionen Betriebsversammlungen abhalten, unter anderem in Hessen und Norddeutschland. Deshalb würden einzelne Filialen nicht öffnen und auch Zustellung ausfallen.

Anfang Oktober soll die Tarifkommission zusammentreten. Ein Post-Sprecher sagte, es sei legitim, wenn Arbeitnehmer zu Betriebsversammlungen zusammenkämen. Es sei aber "nicht schön", wenn diese bewusst so genützt würden, "dass der Kunde leidet".

Allein im hessischen Alsfeld sollen sich am Montag (21.9.) voraussichtlich 1.500 Beschäftigte aus Teilen von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Thüringen versammeln. Mit den Veranstaltungen will die Gewerkschaft ein Signal gegen die Forderungen des Post-Vorstands setzen, die für Dezember geplante dreiprozentige Lohnerhöhung zu verschieben und die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich zu verlängern.

Das Management droht zudem mit Auslagerungen in der Briefsparte. Ver.di fordert dagegen eine Verlängerung des Schutzes vor Fremdvergabe von Aufträgen in der Briefzustellung. Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Post-Vorstand sollen Ver.di zufolge im Herbst beginnen. Post-Chef Frank Appel begründet seine Forderungen mit Rückgängen bei Umsatz und Sendungsmengen in der Briefsparte. Der Konzern müsse jetzt handeln.

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