Der deutsche Autobauer kauft in Österreich jährlich um rund 600 Mio. Euro ein. Das Volumen für Oberösterreich bezifferte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch anlässlich einer Veranstaltung der Oberbank in Linz mit etwa 100 Mio. Nach dem "außerordentlich schwierigen Jahr" 2009 sollte sich ein langsamer Erholungsprozess einstellen, zeigte er sich für 2010 optimistisch.
2009 sank der Konzernumsatz von Volkswagen um 7,6 % auf 105,2 Mrd. Euro, der Absatz hingegen stieg um 1,3 % auf 6,3 Mio. Autos. Die ersten beiden Monate 2010 brachten ein Plus von 25 %. "Der Auftakt war sehr vielversprechend", sagte Pötsch. Man werde die Absatzzahlen vom Vorjahr "mit großer Sicherheit" übertreffen.
Auf eine genauere Prognose ließ sich der Finanzvorstand nicht ein. Er verwies darauf, dass für den gesamten Markt in Europa für heuer ein Minus von 10 % prognostiziert worden sei. VW schätze die Situation optimistischer ein, auch wenn der Absatz in Deutschland unter jenem von 2009 liegen dürfte.
Als Stärken des Unternehmens bezeichnete Pötsch das große Produktportfolio. Auch in den Wachstumsmärkten verfüge man über eine entsprechende Präsenz, er verwies auf die Führerschaft in China und Brasilien.
VW habe Werke in Indien und Russland errichtet, in den USA sei man dabei, eines zu bauen. Auf die Krise von Seat angesprochen, erklärte das Vorstandsmitglied, dass beispielsweise die Produktion des Audi-Geländewagens Q3 in Martorell den Spaniern helfen solle. Das Unternehmen werde voraussichtlich in 2-3 Jahren wieder profitabel sein.
Führungsrolle bei E-Autos angestrebt
Als Teil der "Strategie 2018" will Volkswagen bis zu diesem Jahr führend bei Elektroautos sein, sie sollen dann 3 % des Gesamtabsatzes ausmachen. Ziel müsse es sein, dass die E-Mobilität für den breiten Markt erschwinglich wird, betonte Pötsch. Deshalb werde man erst 2013 ein Serienfahrzeug bauen.
Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger machte darauf aufmerksam, dass die Zulieferindustrie im "Industrie-Bundesland Nummer eins" Oberösterreich stark von der Autobranche abhänge. VW werde von 37 Partnerbetrieben im oberösterreichischen Automobilcluster direkt beliefert, ergänzte Landeshauptmann Josef Pühringer.
Mehr als die Hälfte der 175.000 Beschäftigten der österreichischen Fahrzeugindustrie würden in dem Bundesland arbeiten, so der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich, Joachim Haindl-Grutsch.