Weniger Besucher bei der IAA

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Einen deutlichen Besucherrückgang hat die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt zum ersten Publikumswochenende verzeichnet.

Nach Angaben des Veranstalters, des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), kamen bis zum Sonntag (20.9.) 324.300 Besucher auf das Frankfurter Messegelände. Das seien 16 Prozent weniger als bei der Vorgängermesse im Rekordjahr 2007.

Angesichts des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sei dies ein erfreuliches Ergebnis, das die Attraktivität der IAA mit ihren 100 automobilen Weltpremieren unterstreiche, erklärte der Verband. Man habe einen deutlicheren Rückgang erwartet. Vor allem Journalisten und Fachbesucher machten sich im Krisenjahr auf der IAA rarer als 2007. An den ersten beiden Publikumstagen am Samstag und Sonntag betrug die Differenz gegenüber den Vergleichszahlen der vergangenen IAA 13 Prozent.

Fokus auf Elektroautos

Am ersten Publikumswochenende der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt standen die Elektroautos im Mittelpunkt. Obwohl in den meisten Fällen noch weit von der Serienreife entfernt, interessierten Showcars und Prototypen die zu tausenden angereisten Autofans. Die weltgrößte Automesse dauert noch bis zum 27. September.

Die Elektroautos würden sich durchsetzen, meinte der deutsche Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee nach einem Messerundgang. Entscheidend sei, dass die Autos zu einem erschwinglichen Preis angeboten würden und es genügend Ladestationen gebe. Die alternativen Fahrzeuge werden nach seiner Meinung jedoch nicht die Diesel- und Benzin-Motoren vom Markt verdrängen. Diese würden in Zukunft ebenfalls immer umweltfreundlicher fahren. "Die Technologien werden sich parallel entwickeln", prognostizierte Tiefensee.

Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer wertete es positiv, dass die Kunden bei der IAA eine Vorstellung von den neuen Antrieben bekämen. Insgesamt sei die Messe in der Krise aber nicht zuletzt wegen fehlender Premieren neuer Modelle mit größerer Marktbedeutung deutlich verhaltener als in den Vorjahren.

"Wenn man den neuen Opel Astra abzieht, bleibt wenig übrig", sagte er am Sonntag der dpa. Der Rüsselsheimer Hersteller dürfte nach der Klärung des Teilverkaufs an das Magna/Sberbank-Konsortium von der Ausstellung profitieren, sagte der Professor der Universität Duisburg-Essen.

Als Folge der Abwrackprämie ist einer Untersuchung Dudenhöffers zufolge erstmals seit 30 Jahren der Durchschnittspreis der in Deutschland verkauften Neuwagen gesunken. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag der durchschnittliche Listenpreis bei 21 430 Euro - rund 3400 Euro oder 13,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Hauptgrund war der durch die Abwrackprämie verursachte Ansturm auf Klein- und Kompaktwagen. Davon hätten beim Absatz vor allem Importeure profitiert, die günstigere Autos auf dem deutschen Markt absetzten. Die deutschen Oberklassehersteller verkauften zwar weniger Autos, erzielten aber in der Regel fast die Durchschnittspreise des Vorjahres.

Bis zum 27. September können sich Besucher über Neuheiten in der Autobranche informieren. Im Mittelpunkt der 63. IAA unter dem Motto "Erleben, was bewegt" stehen Elektroautos und umweltfreundliche Antriebe. 781 Aussteller sind dabei, das sind fast 30 Prozent weniger als bei der letzten Schau vor zwei Jahren.

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