Grazer Motorenentwickler

AVL List knackte Milliarden-Euro-Umsatz-Grenze

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CEO Helmut List: "Sind gut aufgestellt" =   Graz (APA) -

Der weltweit tätige Grazer Motorenentwickler AVL List hat im Geschäftsjahr 2012 erstmals die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze überschritten so CEO Helmut List am Donnerstag in einer Pressekonferenz am Rande der Veranstaltung "AVL Future Day" in der Grazer Stadthalle. Laut List bestehe die internationale Herausforderung der kommenden Jahre darin, sich vom reinen Motoren- zu einem Gesamtantriebsentwickler zu wandeln.

AVL sei gut aufgestellt und habe diesen Weg bereits mit dem Kauf verschiedener kleiner Technologieunternehmen und Eigenentwicklung beschritten. Das umfasse neben dem Verbrennungs- auch den E-Motor, Getriebe, Batterien und die Regelung des Gesamtsystems, sagte List. Man sei dabei Engineering-Partner für die Industrie. Stoßrichtungen seien deutliche Emissionseinsparungen, vor allem CO2-Reduktion, die aber wirtschaftlich umsetzbar sein müssten. Die Palette gehe dabei vom reinen Verbrennungsmotor bis zu allen Spielarten des Hybridfahrzeugs. Im Fokus stünde dabei auch die Batterieentwicklung.

Man suche Hybridformen, so List, die mit kleinen Batterien möglichst gute Fahrleistungen erzielen könnten. Eine Frage des "AVL Future Day" sei es auch, wie die Kfz-Industrie mit der Komplexität der Technik umgehe. AVL helfe den Unternehmen, im Sinne von "speed to market" mit kombinierten Simulations- und Testsystemen die Entwicklung zu beschleunigen und Kosten zu reduzieren.

Der Powertrain-Geschäftsführer von AVL, Uwe-Dieter Grebe bekräftigte, dass das "Megathema der Automobilindustrie" eine leistbare CO2-Emissionsreduktion sei. Die gesamten Rahmenbedingungen würden immer strenger. So müsste zum Beispiel bis 2020 in Europa eine Verringerung um 30 Prozent erreicht werden. "Dazu bedarf es einer Vielzahl von Lösungen, das ist die Nummer eins als Treiber für Aktivitäten. Eine reine Verbesserung der Motoren und Getriebe reicht nicht mehr, auch Antriebsstrang, Batterie und Steigerung und deren Zusammenspiel im Fahrzeug sind in dieser Hinsicht enorm wichtig", so Grebe.

Kai Uwe Voigt, Geschäftsführer von AVL Instrumentation and Test Systems, erklärte, das Unternehmen habe alleine 2012 rund 400 Prüfsysteme weltweit installiert. Mittlerweile könne Messtechnik geliefert werden, die bei den Emissionen Rußpartikel zählen kann. Neue mobile Testsysteme können auch direkt ins Kfz eingebaut werden, um die Emissionen im praktischen Fahrbetrieb zu erfassen.

Die Bilanz 2012 gestaltete sich für AVL laut List gut: Der Umsatz überschritt erstmals die Milliarden-Euro-Grenze, was einer Steigerung von rund 20 Prozent (2011: 830 Mio. Euro) entspricht. Für 2013 rechnet List mit einem Umsatzwachstum von rund zehn Prozent. AVL hat rund zehn Prozent F&E-Quote, am Umsatz gemessen. Der Exportanteil beträgt rund 96 Prozent. Erhöht hat sich auch die Anzahl der Mitarbeiter, von 5.250 auf über 6.200 weltweit. Im Headquarter in Graz sind rund 2.750 beschäftigt. Weltweit ist AVL mit 45 Standorten präsent.
 

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