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Credit Suisse warnt vor Quartalsverlust

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Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten dämpfen Erwartungen für das erste Quartal.

Die Credit Suisse (CS) ist schlecht in das neue Jahr gestartet. Vor allem wegen neuer Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten stellte die Schweizer Großbank am Mittwoch für das erste Quartal einen erneuten Verlust in Aussicht. Credit Suisse habe entschieden, für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit bereits bekannten Rechtsangelegenheiten weitere rund 600 Mio. Franken (588 Mio. Euro) beiseite zu legen, teilte die Bank mit.

Dies werde zu einer Gesamtrückstellung für Rechtsstreitigkeiten von rund 700 Mio. Franken im ersten Quartal führen. Dazu kämen weitere Belastungen. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Gegenparteien und die Kreditrisiken drückten das Ergebnis durch negative Erträge und Rückstellungen für Kreditverluste um rund 200 Mio. Franken. Die Wertminderung der 8,6-Prozent-Beteiligung an der börsennotierten Allfunds Group schlage zudem mit rund 350 Mio. Franken zu Buche.

Und schließlich wirkten sich auch der Rückgang der Kapitalmarktemissionen und eine geringere Geschäftsaktivität negativ auf das Geschäft aus. Einen positiven Effekt hätten dagegen die Auflösung der Rückstellungen in Höhe von rund 170 Mio. Franken in Zusammenhang mit dem zusammengebrochenen Kunden Archegos und Immobiliengewinne in Höhe von rund 160 Mio. Franken.

Die Gewinnwarnung steht in Kontrast zu Aussagen, die Konzernchef Thomas Gottstein Mitte März auf einer Anlegerkonferenz gemacht hatte. Er hatte den Geschäftsverlauf in den ersten beiden Monaten damals als "relativ solide" bezeichnet. Die zweitgrößte Schweizer Bank hatte bereits im Gesamtjahr 2021 vor allem wegen einer Milliardenbelastung durch Archegos und einer überteuerten Übernahme einen Verlust von 1,6 Mrd. Franken eingefahren. Credit Suisse legt den Quartalsabschluss in einer Woche vor.
 

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