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Sparkasse OÖ verdiente 2021 mehr als vor Corona

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Ergebnis vor Steuern auf 137,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt.

Die Sparkasse Oberösterreich hat 2021 wieder mehr verdient als im Corona-Jahr 2020 und auch mehr als davor. Das Ergebnis vor Steuern stieg auf 137,5 Mio. Euro nach 62,7 Mio. im Jahr 2020 und 84 Mio. im Jahr 2019. Als Gründe nannte der Vorstand unter seiner Vorsitzenden Stefanie Christina Huber in einer Pressekonferenz am Mittwoch niedrigere Risikokosten und das gute operative Geschäft.

Die zuvor gebildeten Risikovorsorgen wurden demnach im vergangenen Jahr nicht benötigt und leisteten so einen positiven Beitrag von 22,8 Mio. Euro zum Ergebnis. Das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Kundenforderungen verringerte sich von 2,3 auf 2 Prozent.

Die positive operative Geschäftsentwicklung kam einerseits durch den wirtschaftlichen Aufschwung und durch das gute Wertpapiergeschäft zustande. Dessen Provisionsergebnis wuchs um 9 Prozent auf 125,1 Mio. Euro. Dass die betreuten Kundengelder um 7,3 Prozent auf 21,1 Mrd. Euro kletterten zeige, dass die Kunden vermehrt in Wertpapiere veranlagen.

Die Bilanzsumme stieg um 10,2 Prozent auf 16,4 Mrd. Euro. Die Primärmittel nahmen um 5,8 Prozent auf 12 Mrd. Euro zu. Die ungebrochene Sparneigung führte zu einer Zunahme der Spareinlagen um 5,8 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro. Die Kundenkredite legten um 4 Prozent auf 9,1 Mrd. Euro zu. Das harte Kernkapital konnte von 930 auf 985 Mio. Euro gesteigert werden, was zu einer Kernkapitalquote von 17,5 Prozent führte - nach 16,9 Prozent im Jahr davor.

Seit 2021 ist das Engagement der Bank im Agrarsektor verstärkt. Themen sind dabei unter anderem Finanzdienstleistungen bei Hofübergaben oder Umstellungen bei der Bewirtschaftung - beispielsweise von Schweinen auf Geflügel oder auf Bioproduktion.

Auf Schiene ist der Kurs des Geldinstitutes zur Verringerung der Filialstandorte beziehungsweise dem Folgen der Kundenströme. Unterstützt wird dies durch die zunehmende Nutzung des Sparkassen-Internetsystems George durch die 430.000 Kunden. Das Netz im Marktgebiet Oberösterreich und westliches Mostviertel ist bei gleich gebliebener Mitarbeiterzahl von rund 1.700 zuletzt von 153 auf 146, davon 31 Selbstbedienungsstandorte gesunken. Mittelfristig sollen es 137 sein. Weiter verfolgt wird der angekündigte Ausbau des Mehrheitsanteils der Anteilsverwaltung Allgemeine Sparkasse von aktuell 57,28 Prozent auf 85,7 Prozent bis 2026. Die Anteile der Erste Bank sollen zugleich von 39,19 auf 10 Prozent sinken. Das notwendige Verfahren zur Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde ist noch im Gange.

Für heuer verweist Huber auf die gegebenen Voraussetzungen - Krieg, Sanktionen, Inflation, Lieferkettenengpässe - wenn sie sagt, dass keine seriösen Prognosen möglich seien. Zu Beginn des Jahres hätten sich die Wohnbaufinanzierungen auf anhaltend hohem Niveau befunden - wegen der gestiegenen Baukosten sei bei vor einem Jahr begonnenen Bauvorhaben teilweise Nachfinanzierungen notwendig. Das veranlagte Sparvolumen sei konstant, bei Veranlagungen in Wertpapiere gebe es weitere Zuwächse, ebenso bei den Krediten an Firmenkunden. Jedenfalls habe die Sparkasse als oö. Regionalbank keine direkten wirtschaftlichen Verflechtungen mit Russland oder der Ukraine.

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