Österreichische Tochter der Russen-Bank

Unternehmer Zöchling schnappt sich Reste der Sberbank

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Überraschung beim Verkauf der Reste der früheren Sberbank Europe: Stephan Zöchling, Miteigentümer und Chef des Auspuffspezialisten Remus, macht das Rennen.

Stephan Zöchling hat das Restvermögen der  früheren Sberbank Europe, der österreichischenTochter der russischen Großbank mit Sitz in Wien, übernommen. Das Vermögen ist übriggeblieben, nachdem die Sberbank Europe wegen Moskaus Angriff auf die Ukraine geschlossen und abgewickelt wurde.

Den Deal hat Zöchling laut Standard am Freitagvormittag in einer Wiener Anwaltskanzlei unter Dach und Fach gebracht. Kolportiert wird ein Kaufpreis von 240 Millionen Euro.

Auch Gerhard Randa wollte kaufen

Bis zuletzt war ein Konsortium um Ex-Bank-Austria- und Sberbank-Europe-Chef Gerhard Randa als Favorit für die Übernahme gehandelt worden. Dort sei angeblich auch der Investor und ehemalige Sberbank-Europe-Aufsichtsratspräsident Siegfried Wolf an Bord gewesen - der das freilich dementierte. Interesse an dem russischen Vermögen hatte auch Banker Wilhelm Hemetsberger mit seiner Gesellschaft Ithuba.

Gute Verbindungen nach Moskau

Zöchling hat gute Verbindungen nach Moskau, wo er vorübergehend auch gelebt hat und in der Autoindustrie aktiv war. Er war seinerzeit unter Siegfried Wolf im Magna-Verhandlungsteam bei der versuchten Opel-Übernahme – damals war auch die Sberbank im Spiel. Der 51-Jährige soll seit damals ein gutes Verhältnis zu Sberbank-Russland-Chef Herman Gref haben.

Unternehmer Zöchling ist national und international bestens vernetzt. Er ist Miteigentümer des steirischen Auspuffspezialisten Remus und der Vorarlberger Ernte Group, in die er gemeinsam mit Hans Peter Haselsteiner eingestiegen war. 

Der jetzige Sberbank-Deal wurde von der Direktin Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) genehmigt, die für Sanktionsangelegenheiten zuständig ist. 

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