Die privaten Banken in Deutschland befürchten bei Einführung einer Börsensteuer einen Bedeutungsverlust des heimischen Finanzplatzes. "Das wäre ein erheblicher Schlag für den Börsenstandort Deutschland", sagte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Nutznießer der Abgabe wäre London, da die britische Regierung bei den Steuerplänen nicht mitziehe.
"Große institutionelle Investoren finden immer Mittel und Wege, Handelsgeschäfte zu verlagern", betonte Kemmer und bekräftigte damit die Argumentation der Deutschen Börse. Noch habe er aber die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Steuer am Ende nicht kommen werde. Sinnvoll sei sie nur, wenn sie in allen Ländern eingeführt werde.
Neben Deutschland wollen zehn weitere EU-Staaten die umstrittene Steuer auf alle Börsengeschäfte auf den Weg bringen. Um das hinzubekommen, müssen aber auch alle übrigen EU-Länder zustimmen - das ist derzeit fraglich. Großbritannien und Polen sind strikte Gegner der Pläne.