Die weltweit wichtigsten Bankenaufseher und Notenbanken haben sich auf einen Empfehlungskatalog für den Umgang mit Großbanken geeinigt. Damit sollten jene Institute besser kontrolliert werden, die bei einem Kollaps das gesamte Finanzsystem mit sich reißen könnten, teilte der Basler Ausschuss mit.
Eine Umsetzung der Empfehlungen verspräche deutliche Fortschritte im Umgang mit diesen sogenannten systemischen Risiken durch die Großbanken, sagte der Vorsitzende des Gremiums, der niederländische Zentralbankchef Nout Wellink. So sollen die nationalen Behörden rechtzeitig einschreiten können, um die zentralen Funktionen einer Bank aufrechterhalten zu können.
Der Basler Ausschuss, in dem Vertreter der Notenbanken und Aufsichtsbehörden der G-20-Länder vertreten sind, will mit einem koordinierten Vorgehen auf internationaler Ebene die Lehren aus der Finanzkrise ziehen. Doch die 20 größten Industrie- und Schwellenländer sind über das weitere Vorgehen gespalten, so dass die Empfehlungen des Basler Ausschusses nicht das letzte Wort in der Debatte um die Großbanken sein dürfte.
So fordern die USA weitreichende Strukturreformen, die etwa Banken den Eigenhandel verbieten würden. Dies lehnen europäische Staaten ab, die die Branche eher auf mehr Eigenkapital verpflichten wollen.