Befristete Kündigungen bei ATB Spielberg

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Bis zu 50 Prozent Geschäftsrückgang haben das ATB-Elektromotorenwerk in Spielberg in der Obersteiermark in Probleme gebracht: Nachdem mehrheitlich ein Lohnverzicht abgelehnt worden war, kündigte Eigentümer Mirko Kovats weitere Kündigungen an. Betriebsrat Michael Leitner will bis Jahresende mit Kündigungen das Auslangen finden, die mit Wiedereinstellungsgarantien verbunden sind.

Die KPÖ äußerte sich zu Beginn dieser Woche alarmiert: "Trotz Fördergeld drohen neue Kündigungen", so KPÖ-Landesabgerordnete Renate Pacher. Sie bezog sich auf Aussagen von Kovats in der Zeitschrift "Format" von Anfang Juli, wo er davon sprach, einige Teilbereiche der ATB auflassen und künftig in China produzieren zu wollen. Bezogen auf den Standort Spielberg meinte er auf die Frage, ob weitere Mitarbeiter gekündigt werden: "Davon können Sie ausgehen."

Nachdem die Belegschaft in einer Abstimmung Ende April einen Lohnverzicht von zehn Prozent abgelehnt hat, komme nun offensichtlich die Retourkutsche, vermutete Pacher. Die Abgeordnete rechnete zugleich vor, dass das Werk allein zwischen 1998 und 2000 rund 941.000 Euro an Subventionen von Land und Bund bekommen habe.

Im November 2008 waren 80 der 680 Mitarbeiter gekündigt bzw. über einen Sozialplan abgebaut worden. Seither ist die Mitarbeiterzahl durch natürlich Abgänge weiter auf 560 Leute geschrumpft. Obwohl sich Unternehmensleitung und Betriebsrat nicht einigen konnten - der Lohnverzicht war unter Hinweis auf einen bereits 2003 erfolgten freiwilligen Verzicht mit angeblich nicht eingelösten Gegenleistungen abgelehnt worden, umgekehrt wurde die vom Betriebsrat vorgeschlagene Kurzarbeit als zu teuer zurückgewiesen - hat man sich inzwischen auf einen "modus vivendi" geeinigt: Der größte Teil der Belegschaft wird phasenweise (ein bis sechs Monate) und unter Berücksichtigung sozialer Gesichtspunkte sowie der aktuellen Auftragslage gekündigt, und zwar verbunden mit einer Wiederbeschäftigungsgarantie.

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