Beschäftigte bringen Opfer für Karstadt-Sanierung

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Mit dem Verzicht auf insgesamt 150 Mio. Euro haben die Karstadt-Beschäftigten die Weichen für eine Rettung der insolventen deutschen Warenhauskette gestellt. Die Gewerkschaft Verdi bezifferte den Beitrag der rund 28.000 Karstadt-Mitarbeiter auf 50 Mio. Euro jährlich über einen Zeitraum von 3 Jahren. 17 Kaufhäuser sind dennoch von der Schließung bedroht.

Das Geld werde zunächst auf ein Treuhandkonto gelegt, solange das Unternehmen in der Insolvenz sei. Verzichten müssen die Karstadt-Mitarbeiter auf ihr Urlaubsgeld, drei Viertel ihres Weihnachtsgeldes sowie auf tarifliche Vorsorgeleistungen.

"Das ist der Beitrag der Beschäftigten für die Sanierung des Unternehmens", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane in Essen. Der Einigung mit dem Insolvenzverwalter auf Eckpunkte für einen Sanierungsplan muss die Tarifkommission der Gewerkschaft am Montag noch zustimmen.

Unklar sei derzeit noch, wie viele der 126 Waren- und Sporthäuser geschlossen werden müssten, sagte der Warenhaus-Beauftragte des Insolvenzverwalters, Rolf Weidmann. 17 nicht genannte Häuser stehen derzeit noch auf der Streichliste. Ursprünglich hatte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg 19 Häuser zur Disposition gestellt. Mönig-Raane zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Zahl von 17 zu schließenden Häusern nicht erreicht werde. Falls alle 17 Häuser geschlossen würden, wäre eine vierstellige Zahl von Mitarbeitern betroffen, sagte die Gewerkschafterin.

Weitere Sanierungsbeiträge fordert Insolvenzverwalter Görg nun von den Vermietern, Dienstleistern und Lieferanten des Warenhausunternehmens. Ein kurzfristiges Ergebnis sei bei diesen Gesprächen jedoch nicht zu erwarten, hieß es.

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