Das heimische Bruttoinlandsprodukt ist im 2. Quartal noch stärker eingebrochen als zuletzt angenommen, andererseits mehren sich nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) auch die Anzeichen für eine Konjunkturerholung. Im Inland gibt es mehrere Hinweise auf eine weitere Stabilisierung, und auch international haben laut Wifo alle wichtigen Frühindikatoren den Tiefpunkt durchschritten.
In der heimischen Sachgütererzeugung dürfte bei der Rezession das Schlimmste vorüber sein, und auch der Außenhandel dürfte sich erholen. Im 2. Quartal ist das BIP gegenüber dem Vorquartal um 0,5 Prozent geschrumpft, bei der ersten Schätzung Mitte August war das Wifo noch von einem Minus von 0,4 Prozent ausgegangen. Den stärksten Einbruch hatte es im 1. Quartal mit -2,7 Prozent gegeben, nach -1,0 Prozent im 4. Quartal 2008.
Im Jahresabstand ist das BIP im 2. Quartal um 4,6 Prozent abgesackt, erklärte das Wifo am Donnerstag. Zunächst war ein Rückgang von lediglich 4,4 Prozent errechnet worden. Damit ist Österreichs Wirtschaft vor dem Sommer ähnlich stark eingebrochen wie im 1. Quartal, als das Minus 4,7 Prozent ausgemacht hatte. Im 4. Quartal hatte das Minus auf Jahresbasis -0,3 Prozent betragen.
Als vermehrte Hinweise auf eine weitere Stabilisierung der österreichischen Wirtschaft verwies das Wifo am Donnerstag unter anderem auf die im August bereits zum fünften Mal in Folge verbesserten Produktionserwartungen. Nach einem drastischen Lagerabbau im 1. Halbjahr könne die Produktion wieder ausgeweitet werden, erklärte das Institut anlässlich seiner BIP-Revision für das 2. Quartal.
Einen positiven Beitrag hätten im 2. Quartal die privaten heimischen Konsumausgaben geliefert mit 0,4 Prozent Wachstum nach erst +0,1 Prozent im Auftaktquartal. Gestützt worden sei der Konsum durch Steuerreform und Verschrottungsprämie. Der Einzelhandel meldete Umsatzzuwächse, der Großhandel litt aber weiter unter Exportschwäche.