Britische Notenbank hat keine Eile mit Zinswende

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Trotz deutlich anziehender Wirtschaft hat die britische Notenbank keine Eile mit einer Zinserhöhung. Mit zurückhaltenden Aussagen zur Konjunktur dämpfte ihre Führungsspitze am Dienstag vor einem Parlamentsausschuss Spekulationen auf eine vorzeitige geldpolitische Straffung.

Die Bank of England bewege sich nur "allmählich" auf die Zinswende zu, sagte Vize-Zentralbankchef Charlie Bean vor dem Finanzausschuss des Parlaments. "Der genaue Zeitpunkt wird notwendigerweise von der Entwicklung der Wirtschaft abhängen", betonte der Stellvertreter von Notenbankchef Mark Carney. Er verwies auf die schwache Lohnentwicklung. Sie deute darauf hin, dass die Zahl der Arbeitssuchenden diejenige der offenen Stellen deutlicher übertreffe als gedacht.

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Der Notenbanker David Miles sprach während der Anhörung sogar von einer Flaute am Arbeitsmarkt. Carney sagte vor dem Ausschuss, die Zinserhöhungen würden "stufenweise und begrenzt" ausfallen. Der Zeitpunkt der ersten Straffung sei dabei weniger wichtig als der "in Stufen gestaltete Pfad" für die Zinserhöhungen. Carney hatte jüngst mit der Ankündigung überrascht, eine Zinserhöhung könne rascher als von den Märkten erwartet kommen. Allerdings bestehe derzeit nicht die Gefahr, dass das Wirtschaftswachstum die Inflation anheize. Die Verbraucherpreise zogen im Mai nur um 1,5 Prozent an - der niedrigste Zuwachs seit Oktober 2009.

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