Ex-Politikerin

Das neue Leben der Elli Köstinger

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Jüngster Coup: Elisabeth Köstinger stieg bei Medienplattform hektar.com ein.

Durchstarten. Elisabeth Köstinger wirkt, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Der 44-Jährigen ist der Umstieg von der Politik in die Wirtschaft scheinbar mühelos gelungen. Schon kurz nach ihrem Polit-Rückzug im Mai 2022 hatte die ehemalige Landwirtschafts- und Tourismusministerin wieder einen Job. Sie startete als CEO der Firma Mountain-View Data des österreichischen Fonds- und Finanzdatenunternehmers Christian Baha. Das machte die enge Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz aber nur bis heuer im Jänner – „mein Herz hängt halt doch an Landwirtschaft und Tourismus, da komme ich her“, so Köstinger zu ÖSTERREICH.

Heuer im April machte Köstinger sich selbstständig, gründete die Firma e+ ventures. Geschäftszweig laut Firmenbuch: Public Relations, Marketingagentur, Ausübung des Handelsgewerbes.

"Großartige Erfolgs-Geschichten vom Land"

Und jetzt steigt Köstinger auch ins Mediengeschäft ein: Sie beteiligt sich mit 10 % an der von Karl Royer 2021 gegründeten Plattform hektar.com, die Themen des Landlebens aufbereitet und vermarktet. „Es gibt so großartige Erfolgsgeschichten vom Land“, sagt Köstinger. „Tolle Unternehmen, Personen, die dort ihre Wurzeln haben. Zum Beispiel: Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner kommt von einem Bauernhof in OÖ.“ Ihr Investment sei ein Signal: „Ich glaube voll an den ländlichen Raum.“ Und es gehe ihr auch um die Medien-Zukunft: „Hektar arbeitet vor allem mit Bewegtbildern, Streaming, Social Media.“ Zeitgleich mit Köstinger ist auch Film-Profi Oliver Auspitz bei hektar eingestiegen.

Bürogemeinschaft. Ihr Wiener Büro hat Köstinger in der City beim Schubertring. Dort, wo auch Kurz und Ex-Finanzminister Blümel sitzen. Eine fast familiäre Bürogemeinschaft.

Sie sei aber sehr viel unterwegs, auch im Ausland, erzählt Köstinger. Seit April ist sie ja im Aufsichtsrat der irischen Ryanair: „Das ist extrem spannend.“ Für den Tourismus sei das Modell Ryanair unverzichtbar: „Der Bedarf für günstige Flüge ist größer denn je. Aber es braucht das Nachhaltigkeits-Engagement einer Ryanair.“

 

Interview

›Bin gut im Unternehmertum angekommen‹ 

Elisabeth Köstinger über ihr neues Engagement bei hektar, ihr Interesse an KI und neue Projekte. 

ÖSTERREICH: Gut ein Jahr nach Ihrem Ausstieg aus der Politik geben Sie Vollgas in der Wirtschaft?
Elisabeth Köstinger: Ja, ich bin mittlerweile gut im Unternehmertum angekommen. Ich liebe Arbeiten, es gibt so viele Chancen und Möglichkeiten.


ÖSTERREICH: Soeben haben Sie sich an der Medienplattform hektar.com beteiligt. Wie kam es dazu?
Köstinger: Ich komme ja selbst vom Land, war in vielen Land-Organisationen tätig, 20 Jahre in der Agrarpolitik und die erste weibliche Landwirtschaftsministerin Österreichs. Ich brenne nach wie vor für Landwirtschaft und Tourismus, fand es immer großartig, was für Erfolgsgeschichten aus dem ländlichen Raum es gibt. Solche Storys haben bei hektar eine Plattform, die zugleich in die Zukunft der Medien weist: Bewegtbild, Streaming, Social Media. Und auch Künstliche Intelligenz wird da wichtig – ein ex­trem spannendes Feld.


ÖSTERREICH: Was ist Ihre Rolle bei hektar.com?
Köstinger: Für mich ist das in erster Linie eine Investition. Ich habe mich mit 10 % beteiligt. Aber ich freue mich, wenn ich mit meiner Erfahrung beitragen kann. Und ich sehe es als Signal: Ich glaube an den ländlichen Raum.


ÖSTERREICH: Arbeiten Sie Sie jetzt mehr oder weniger als während der Polit-Zeit?
Köstinger: Ich war und bin extrem umtriebig – in jedem Verantwortungsbereich. Da gibt es also keinen großen Unterschied. Und ich habe schon wieder neue Projekte in der Pipeline. Ich habe ja gerade erst angefangen!   

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