Kristall-Clan

Swarovski: Wer jetzt an Einfluss gewinnt

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Beim Tiroler Kristallkonzern zieht jetzt Paul Swarovski in Beiräte ein. 

Familienstreit. Im Dauer-Clinch des Swarovski-Clans um die Zukunft und Organisationsform des Tiroler Kristallkonzerns brodelt es weiter. Nun gibt es einen Wechsel in den Gremien: Paul Swarovski, Vater von TV-Moderatorin Victoria Swarovski, übernimmt mehrere Funktionen im Konzern und zieht in die Beiräte des Kristallbereichs, der Swarovski Optik und der Tyrolit ein. Er wurde durch die dafür erforderliche Gesellschaftermehrheit zum Mitglied dieser Gremien berufen.

Der 54-Jährige folgt in den Positionen auf Christoph Swarovski (52). Der Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung hatte im März all seine Funktionen im Kristall-Imperium niedergelegt: „Eine konstruktive Zusammenarbeit ist aktuell weiterhin nicht möglich“, sagte er. Im Vorjahr hatte mit Alexis Nasard erstmals ein nicht aus der Gründerfamilie stammender Manager die Konzernführung übernommen (siehe unten).

›Neuanfang durch Kooperation und Regeln‹

Paul Swarovski, der die „Familiengruppe Wattens“ vertritt, war von 2002 bis 2011 einer der mächtigsten Manager im Kristallkonzern, zog später gegen seine Absetzung als Geschäftsführer einer Wiener Tochterfirma sogar vor Gericht.
Nunmehr hofft der studierte Jurist und Wirtschaftsingenieur laut eigenen Angaben auf einen „Neuanfang durch Kooperation und Einhaltung der Regeln, um das Unternehmen auf den Erfolgsweg zurückzuführen“.

Oppositioneller. Vor einigen Jahren war Paul Swarovski Sprachrohr jener „Oppositionellen“ in der Familie, die gegen die Pläne des damaligen Swarovski-Chefs Robert Buchbauer mobil machten. Dieser hatte einen Umbau des Konzerns mitsamt großflächigen Kündigungen am Stammsitz Wattens eingeleitet, womit ein Teil des Kristallclans nicht einverstanden war. Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Zuletzt waren noch entsprechende Verfahren anhängig.  

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