Der Chef der verstaatlichten britischen Royal Bank of Scotland (RBS) verzichtet auf seinen heftig umstrittenen Bonus. Dies erklärte die Bank am Sonntag. Die Ankündigung am Donnerstag, dass der RBS-Chef Stephen Hester eine Sonderzahlung von 963.000 Pfund (1,15 Mio. Euro) zusätzlich zu seinem Jahresgehalt von 1,2 Mio. Pfund erhalten sollte, war bei Gewerkschaften und der Opposition auf heftige Kritik gestoßen.
Die oppositionelle Labour-Partei hatte angekündigt, eine Parlamentsabstimmung zu beantragen, mit der Hesters zum Verzicht auf die Zahlung aufgefordert werden sollte. Der britische Staat war während der Finanzkrise 2008 eingesprungen, um die stark angeschlagene Großbank vor dem Kollaps zu bewahren. Seitdem gehören dem Steuerzahler 82% des Geldinstituts. Um aus den roten Zahlen zu kommen, strich die Bank in den vergangenen Jahren zehntausende Stellen.
Finanzminister George Osborne begrüßte die Entscheidung Hesters, auf die Auszahlung des Bonus zu verzichten.