Lanxess stemmt sich mit einem umfassenden neuen Sparprogramm gegen den scharfen Wettbewerb und fallende Preise im Kautschukgeschäft. Konzernchef Matthias Zachert, der Lanxess seit April lenkt, will die Zahl der Geschäftssparten verringern und die Verwaltung verschlanken.
Neue Wettbewerber, fallende Preise und Überkapazitäten im Markt für synthetischen Kautschuk hatten Lanxess zuletzt zu schaffen gemacht. Die Kölner sind der weltgrößte Produzent von synthetischem Kautschuk für die Auto- und Reifenindustrie. Zachert hatte bereits angekündigt, dass in der Zentrale Stellen gestrichen werden. Auch die zeitweise Stilllegung von Anlagen und die Schließung von Standorten wird erwogen. Die Profitabilität aller Werke wird geprüft.
Klar ist jetzt bereits, dass die Zahl der Sparten von 14 auf zehn verringert werden soll. Für die Geschäfte mit Alterungsschutzmittel und Beschleunigern lotetet das Unternehmen weiterhin einen Verkauf aus. Lanxess prüft aber auch eine Neuaufstellung dieser Geschäfte innerhalb des Konzerns. Zachert will bis Ende September eine Entscheidung fällen. Der bisher unter anderem für die Kautschuksparte zuständige Werner Breuers muss das Führungsgremium verlassen. Kommissarisch soll zunächst Vorstandschef Zachert die Aufgaben von Breuers betreuen. Im zweiten Quartal steigerte Lanxess den um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn (Ebitda) um 20,7 Prozent auf 239 Mio. Euro zu. Rückläufige Preise führten allerdings dazu, dass der Umsatz um 5,7 Prozent sank.