Um das Kapital des Internationalen Währungsfonds aufzustocken, hat sich China als erstes Land zum Kauf von IWF-Anleihen im Wert von 50 Mrd. Dollar (etwa 35 Mrd. Euro) verpflichtet. IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn und der stellvertretende Chef der chinesischen Zentralbank, Yi Gang, unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.
Der IWF überwacht als UN-Sonderorganisation das internationale Währungssystem; gerät einer der 185 Mitgliedstaaten in Zahlungsschwierigkeiten, kann er beim IWF finanzielle Hilfe beantragen. Infolge der Finanzkrise hatten mehrere Länder den IWF um Unterstützung gebeten.
Um der Finanzinstitution dabei mehr Handlungsspielraum zu verschaffen, hatten die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) auf ihrem Gipfel im April in London beschlossen, den IWF mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 500 Mrd. Dollar zu stärken. Anfang Juli billigte die IWF-Führung die Emission erster eigener Schuldverschreibungen. Neben China hatten auch Russland und Brasilien Interesse an den neuen IWF-Anleihen bekundet.
Wenige Stunden zuvor hatten sich die EU-Staaten in Brüssel darauf geeinigt, ihren Beitrag zu den IWF-Mitteln von derzeit 75 auf 125 Mrd. Euro aufzustocken.