Die wirtschaftliche Lage in Europa und in der Eurozone habe in den vergangenen Monaten begonnen, sich zu verbessern. Gleichzeitig hätten sich die Arbeitslosenraten in den meisten Volkswirtschaften der EU stabilisiert und die Stimmungsindikatoren zeigten in Richtung einer langsamen Erholung in den nächsten Quartalen und darüber hinaus, sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny am Montag.
Auch die wirtschaftliche Lage in den ost- und südosteuropäischen Ländern verbessere sich. Aber auch dort unterscheide sich die Wirtschaftsleistung einzelner Länder deutlich. Die jüngste Erholung werde auch von der Entspannung an den Finanzmärkten unterstützt, so Nowotny bei seiner Eröffnungsrede anlässlich einer Konferenz über die europäische wirtschaftliche Integration (CEEI), die heute und morgen in Wien stattfindet.
Nowotny sieht trotz der niedrigen Inflation keinen unmittelbaren Handlungsbedarf für die Europäischen Zentralbank (EZB). Für das Inflationsziel der EZB von knapp unter 2 Prozent gebe es gute wirtschaftliche Gründe. Diese Definition sei aber ein mittelfristiges Ziel, betonte Nowotny.
Obwohl die Inflationsrate im Oktober nur 0,7 Prozent betragen habe, sei kein weiteres unmittelbares Handeln notwendig, betonte Nowotny. Wichtig beim EZB-Inflationsziel sei nur, ob man darüber oder drunter liege. Zudem habe die EZB mit der Senkung des Leitzinses auf 0,25 Prozent in Voraussicht auf die Inflationsaussichten schon was getan. Man müsse aber die weitere Entwicklung beobachten.