China verschiebt Yuan-Liberalisierung

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China verschiebt nach Angaben von Insidern die vom Westen seit Jahren geforderte Liberalisierung des Wechselkurses. Die Regierung in Peking befürchte, dass eine verfrühte Aufhebung von Kapitalkontrollen Schäden durch spekulative Finanzströme verursachen könne, hieß es von ranghohen Volkswirten, die für die Regierung arbeiten.

Zunächst müssten eine scharfe Verlangsamung des Wachstums verhindert und Reformen umgesetzt werden - etwa zur Schuldenkontrolle und der Sanierung von Banken und Staatskonzernen. "Die Öffnung der Kapitalmärkte kommt zuletzt. Wir müssen erst die heimischen Finanzmärkte und die Rechtssysteme verbessern", sagte etwa ein einflussreicher ehemaliger Notenbanker, der nun bei der Regierung beschäftigt ist.

Zwar haben die Behörden niemals offiziell eine feste Frist für eine Liberalisierung des Renminbi veröffentlicht. Die Notenbank hatte jedoch das Ziel genannt, die Währung bis 2015 "grundsätzlich konvertierbar" zu machen. Diese Formulierung hat sie jedoch zuletzt abgeschwächt und viele Analysten tippen nun auf 2020 als neues Zieldatum. Diese neue Frist würde auch mit den langfristigen Reformzielen übereinstimmen, die die Regierung im vergangenen November ausgerufen hatte.

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Der Renminbi ist eng an den Dollar gekoppelt. Westliche Staaten klagen seit Jahren, dass China den Wechselkurs auf diese Weise künstlich niedrig hält und sich dadurch im internationalen Handel unfaire Wettbewerbsvorteile verschafft, weil es seine Produkte günstiger anbieten kann.

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