Chinas Exportwachstum hat sich im März mehr als halbiert. Die Ausfuhren legten nur noch um 10,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, teilte die Zollbehörde am Mittwoch in Peking mit. Befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 10,5 Prozent gerechnet, nachdem die Exporte im Februar noch um 21,8 und im Jänner sogar um 25,0 Prozent gestiegen waren.
Dem Exportweltmeister macht vor allem die Schuldenkrise in Europa und die schleppende Erholung in den USA zu schaffen. Dort schrumpfte die Nachfrage nach Produkten "made in China". Dagegen legten die Importe überraschend deutlich zu, was als Signal für eine kräftigere Binnennachfrage gilt. Sie erhöhten sich um 14,1 Prozent, während Ökonomen nur ein Plus von 5,2 Prozent erwartet hatten.
Die Handelsbilanz - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - wies dadurch ein Defizit von 884 Mio. Dollar (677,9 Mio. Euro) auf. Noch im Februar gab es einen Überschuss von 15,4 Milliarden Dollar. "Wenn die Binnennachfrage stärker ausfällt als erwartet, so ist das definitiv positiv für den Konjunkturausblick", sagte Ökonom Haibin Zhu von JP Morgan.