Chinas Wirtschaft gewinnt wieder etwas an Schwung. Im zweiten Quartal dieses Jahres zog das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt leicht auf 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, wie das Statistikamt am Mittwoch in Peking mitteilte.
Es lag damit leicht über Analystenerwartungen. In beiden Quartalen zuvor hatten sich der Zuwachs auf zuletzt 7,4 Prozent verringert - das langsamste Wachstum seit 18 Monaten.
China liegt mit den jüngsten Zahlen wieder auf Kurs für das von der Staatsführung gesteckte Ziel von 7,5 Prozent Wachstum in diesem Jahr. Die Daten sind ein Hinweis darauf, dass sich die Wirtschaftsentwicklung in China stabilisiert und langsam wieder mehr Fahrt aufnimmt.
Ökonomen machten Regierungsprogramme für das leichte Anziehen der Konjunktur verantwortlich. In den vergangenen Monaten hatte Peking zusätzliche Ausgaben in Form von Steuerermäßigungen und Investitionen in Eisenbahn und sozialen Wohnungsbau veranlasst. Gleichzeitig geht aus Zahlen der Zentralbank vom Vortag hervor, dass trotz der Sorge um faule Kredite Chinas Finanzinstitutionen und Staatsbanken im Juni die Wirtschaft wieder mit deutlich mehr Krediten gestützt hat. Der Umfang der Kredite wuchs auf rund eine Billion Yuan (118,5 Mrd. Euro) nach rund 870 Mrd. Yuan im Mai.
"Ohne einen Mikrostimulus der Regierung sähen die Wirtschaftsdaten verheerend aus", sagte die bekannte Wirtschaftskommentatorin Ye Tan der Nachrichtenagentur dpa.