Commerzbank verschärft ihren Sparkurs

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Die deutsche Commerzbank will einem Zeitungsbericht zufolge ihren Sparkurs verschärfen und Teile der Finanzabteilung an externe Dienstleister auslagern. In der betroffenen Unternehmensabteilung sei unter anderem die Finanzbuchhaltung angesiedelt, insgesamt gehe es um die Aufgaben von mehreren hundert Mitarbeitern, schreibt das "Handelsblatt" in seiner Montagsausgabe.

Die dadurch drohenden Stellenstreichungen gingen über den im vorigen Sommer vereinbarten Abbau von 5.200 Stellen hinaus. "Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Geschäftsprozesse plant die Commerzbank Umstrukturierungen im Bereich Finance", sagte eine Commerzbank-Sprecherin der Zeitung. Die Bank habe dazu Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen.

Die Commerzbank durchläuft derzeit ein drastisches Sparprogramm. Sie hatte vor einem Jahr bekanntgegeben, mehr als jede zehnte Stelle streichen zu wollen. Das Geldinstitut will sich strategisch neu aufstellen und vor allem sein Geschäft mit Privatkunden stärken.

Auch bei der Commerzbank-Tochter Hypothekenbank Frankfurt sollen dem Bericht zufolge die Kosten schneller als bisher geplant sinken: Das Institut gab demnach am Freitag intern bekannt, dass die sechs Inlandsniederlassungen am 30. September 2015 schließen sollen - drei Monate früher als ursprünglich vorgesehen. Hintergrund sei der unerwartet schnelle Abbau von Immobilienkrediten. Betroffen seien rund 100 Beschäftigte.

Während der Wirtschafts- und Finanzkrise war die Commerzbank in starke Bedrängnis geraten und teilverstaatlicht worden. Der staatliche Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) stützte die Bank zeitweise mit 18,2 Mrd. Euro. Vergangenes Jahr kehrte das Geldinstitut wieder in die Gewinnzone zurück und verbuchte einen Nettogewinn von 78 Mio. Euro. 2012 hatte die teilverstaatlichte Bank noch einen Verlust von 47 Mio. Euro eingefahren.

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