Nach der turbulenten conwert-Hauptversammlung zieht der "Börsenrebell" Alexander Proschofsky vor Gericht. Proschofsky wollte sich gemeinsam mit dem Immobilienexperten Peter Hohlbein in den conwert-Verwaltungsrat wählen lassen, um den Einfluss von Kernaktionär Hans Peter Haselsteiner zu begrenzen. Proschofsky scheiterte knapp. Kurzfristig waren mehrere Millionen Stimmen ausgeschlossen worden.
Nun hat Proschofsky, der über seine Firma Cube Invest am Immobilienkonzern conwert beteiligt ist, beim Handelsgericht Wien (HG) eine Anfechtungs- und Feststellungsklage gegen die Beschlüsse zum Tagesordnungspunkt "Wahlen in den Verwaltungsrat" der conwert-HV vom 7. Mai eingebracht. "Die Klage richtet sich insbesondere gegen den unzulässigen Stimmrechtsausschluss von Aktionären durch die dem Hauptaktionär Hans Peter Haselsteiner nahe stehende Verwaltungsratsvorsitzende Kerstin Gelbmann", teilte Proschofsky mit. Nur dadurch sei die Wahl von deren Wunschkandidaten Alexander Schoeller und Martina Postl möglich geworden.
Eine "korrekte Zählung der Stimmen" hätte "eindeutig" die Wahl von des Deutschen Hohlbein und Proschofsky anstelle von Schoeller und Postl ergeben. Hohlbein und Proschofsky hätten die "überwältigende" Mehrheit der "freien, nicht dem Hauptaktionär nahestehenden Stimmen" erhalten. In der Tat ging die Abstimmung sehr knapp aus. Die vom Management aufgestellten Kandidaten Schoeller und Postl bekamen nur eine hauchdünne Mehrheit.
Sollte der "Börsenrebell" mit seiner Klage erfolgreich sein, würde das die rückwirkende Bestellung von ihm und Hohlbein zur Folge haben, die HV müsste nicht wiederholt werden, heißt es in der Aussendung.