CSN will Thyssens Brasilien-Werk nur im Doppelpack

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ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger drohen im stockenden Verkaufsprozess für die verlustreichen Übersee-Stahlwerke neue Schwierigkeiten. Der brasilianische Stahlkonzern CSN wolle das Werk in Brasilien nicht übernehmen, wenn er nicht die Anlage in den USA dazu bekomme, sagte eine mit dem Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

CSN treibe die Verhandlungen für einen Erwerb der Übersee-Werke zwar voran. "Ohne die Anlage in Alabama ist CSN aber nicht an dem Deal interessiert." CSN gilt seit Monaten als Favorit für den Kauf der Werke, die ThyssenKrupp Milliardenverluste eingebracht haben.

Die Brasilianer wollten sich zu den Informationen nicht äußern. ThyssenKrupp verwies am Donnerstag auf die Aussagen von Vorstandschef Heinrich Hiesinger, wonach der Konzern in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem führenden Bieter sei.

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Hiesinger will sich keine Frist für einen Verkauf der Werke setzen, um sich in den Verhandlungen nicht unter Druck zu setzen. Insbesondere das Werk in Brasilien hat dem Konzern mehr als einmal die Bilanz verhagelt. Über 12 Milliarden Euro hat der Mischkonzern mit weltweit 150.000 Mitarbeitern in der Sparte Steel Americas verbrannt. Der Löwenanteil davon fällt auf das von Pleiten, Pech und Pannen begleitete Stahlwerk in Brasilien. CSN strebe ein Vereinbarung für beide Werke bis Ende September an, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Eine anderer Insider sagte, die Verhandlungen hätten sich abgekühlt. Fortschritte seien aber möglich.

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