D: Konsumklima erhält Dämpfer

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Erster Rückgang seit der Krise: Jobkrise, steigende Energiepreise und Ende der Abwrackprämie als Gründe.

Ihre eigenen wirtschaftlichen Perspektiven betrachten die Deutschen laut GfK im Oktober weniger zuversichtlich. Negativ auf die Kauflaune haben sich die zunehmenden Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt, steigende Energiepreise und das Auslaufen der Abwrackprämie ausgewirkt.

Beim Konsumklima-Indikator erwartet Gfk für November ein Minus von 0,2 auf 4,0 Punkte. Dies ist der erste Rückgang seit September 2008, als sich die Finanzkrise verschärfte. Trotzdem bleibt der private Konsum die wesentliche Stütze der Konjunktur. Ob dies auch 2010 noch der Fall sein wird, bleibe angesichts des prognostizierten Anstiegs der Arbeitslosenzahlen abzuwarten.

Positiv haben sich im Oktober lediglich die Konjunkturerwartungen der Bürger entwickelt. Dieser Indikator legte zum 7. Mal in Folge zu und liegt mit 8,7 Punkten um gut 36 Zähler über dem Vorjahreswert.

Regierung startet mit schwacher Steuerentwicklung

Darüber hinaus dürfte der deutsche Staat auch weniger Steuern einnehmen. Laut Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) werden es heuer 525 Mrd. Euro sein - noch einmal 2 Mrd. Euro weniger einnehmen, als bei der Steuerschätzung im Mai unterstellt. Der damalige Erwartungswert von 527 Mrd. Euro stellte bereits ein Minus gegenüber 2008 von gut 6 % dar, berichtet das "Handelsblatt".

2010 rechnet das IfW mit einem erneuten Einbruch der Steuereinnahmen auf 512 Mrd. Euro. Das wäre ein Minus von 15 Mrd. Euro, aber immerhin 2 Mrd. Euro mehr, als in der Steuerschätzung vom Mai errechnet. "Die im Vergleich zum Frühjahr deutlich besseren Konjunkturaussichten machen sich bei den Steuereinnahmen praktisch nicht bemerkbar", sagt IfW-Finanzexperte Alfred Boss.

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