Daimler besiegelt Bündnis mit Renault und Nissan

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Der Autobauer Daimler hat seine Allianz mit dem französisch-japanischen Herstellerbündnis Renault-Nissan besiegelt. Die drei Konzerne wollen bei Kleinwagen, Elektroantrieben, Motoren und bei leichten Nutzfahrzeugen zusammenarbeiten, wie sie am Mittwoch ankündigten. Von der strategischen Kooperation erhofft sich das Trio Kosteneinsparungen und Zusatzeinnahmen in Milliardenhöhe.

Die Synergien mit Daimler hätten einen gegenwärtigen Nettowert von mindestens zwei Milliarden Euro für die Renault-Nissan-Allianz, sagte deren Chef Carlos Ghosn am Mittwoch in Brüssel. Sein Unternehmen erwartet demnach höhere Einnahmen und niedrigere Kosten in den nächsten fünf Jahren. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte, dass der Wert für Daimler voraussichtlich "in der gleichen Größenordnung liegen wird".

Die Kooperation sieht unter anderem vor, dass die Hersteller Motoren "gemeinsam entwickeln und herstellen", wie Zetsche sagte. Dabei werde ein Motorentyp von Renault-Nissan "als Basis dienen". Vierzylinder-Motoren sollen demnach in Kompaktwagen von Mercedes eingebaut werden. Auf einer gemeinsamen Basis sollen die nächste Generation von Daimlers Smart und des Renault Twingo entwickelt und gebaut werden. Die Modelle sollen ab 2013 auf den Markt kommen. An Nissans Oberklassemarke Infiniti liefert Daimler Benzin- und Dieselmotoren.

Durch die Kooperation "schaffen wir maßgebliche Vorteile für beide Parteien, und zwar von Anfang an", urteilte Zetsche. Er verwies unter anderem auf reduzierte Entwicklungskosten und geringere Kosten durch die gemeinsame Größe. Zudem istd eine Zusammenarbeit beim Einkauf geplant. "Dennoch werden beide Parteien ihre eigenen Marken und Produktidentitäten beibehalten." Dass deutsche Daimler-Beschäftigte nun unter Druck geraten könnten, verneinte Zetsche.

Die Zusammenarbeit wird von einer Überkreuzbeteiligung der Unternehmen begleitet. Danach übernimmt Daimler je 3,1 Prozent an Renault und Nissan. Im Gegenzug sollen Renault und Nissan künftig zusammen 3,1 Prozent an dem deutschen Konzern halten. Renault hält gut 43 Prozent an Nissan.

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