Die Inflationsrate in Deutschland ist im Mai erstmals seit neun Monaten gesunken - allerdings nur minimal. Sie fiel auf 2,3 Prozent und lag damit einen Tick unter dem im April erreichten Zweieinhalb-Jahreshoch von 2,4 Prozent. Trotz des ersten Rückgangs seit August 2010 verharrte die Teuerungsrate über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die EZB von stabilen Preisen spricht.
Im Vergleich zum Vormonat blieben die Lebenshaltungskosten unverändert. Rohstoffe verbilligten sich teilweise deutlich, nachdem es an den Weltmärkten zu einem Preisrutsch gekommen war. Leichtes Heizöl kostete deshalb 5,9 Prozent weniger, während sich Benzin und Diesel um 0,6 Prozent verbilligten.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet für dieses Jahr mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 2,4 Prozent, die 2012 nur leicht auf 2,1 Prozent nachgeben werde. Die EZB hat deshalb im April zum ersten Mal seit knapp drei Jahren den Leitzins angehoben und dürfte dies im Juli ein weiteres Mal tun.