Deutschland - DIW erwartet 1,7 Prozent Wachstum

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Deutschland kann sich aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) auf ein kräftiges Wachstum im nächsten Jahr einstellen. Das Bruttoinlandsprodukt werde um 1,7 Prozent zunehmen, teilte das Institut am Mittwoch in Berlin mit.

Die Bundesbürger gäben weiterhin mehr Geld aus, außerdem werde langsam wieder mehr investiert und die Exporte zögen allmählich an, hieß es zur Begründung. Auch der Bundesverband deutscher Banken sagte am Mittwoch 1,7 Prozent Wachstum für 2014 voraus. Für das laufende Jahr erwartet der Verband ein Plus von 0,6 Prozent. Das DIW bestätigte hier seine Voraussage von 0,4 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen werde um rund 175.000 auf etwa 42 Millionen steigen und damit einen Höchststand erreichen. Da aber zugleich vor allem wegen Zuwanderern aus Bulgarien und Rumänien mehr Menschen auf den Jobmarkt drängten, werde die Zahl der Arbeitslosen 2013 um 40.000 auf 2,94 Millionen steigen und 2014 um weitere 30.000 auf 2,97 Millionen klettern.

Insgesamt entwickelt sich die Wirtschaft nach Ansicht von DIW-Präsident Marcel Fratzscher relativ gut. "Allerdings sollten wir uns von der vermeintlichen Stabilität nicht blenden lassen." Denn die Risiken für die Konjunktur seien immer noch groß. Unsicherheit komme von der Weltwirtschaft, und auch die Krise im Euroraum sei nicht gelöst. "Zudem wird das Wirtschaftswachstum langfristig nur moderat sein können, wenn wir heute nicht die Weichen für mehr öffentliche und private Investitionen stellen."

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Das DIW sagt dem Gesamtstaat in diesem und im nächsten Jahr Haushaltsüberschüsse von 0,2 und 0,3 Prozent der Wirtschaftskraft voraus. Dies biete Spielräume für Investitionen in Infrastruktur und Bildung. Es sei zu hoffen, dass es nach der Bundestagswahl keine "klientelbedingte Wahlgeschenke" gebe.

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