Der börsenotierte IT-Dienstleister Brain Force bekommt die Wirtschaftskrise kräftig zu spüren. In den ersten drei Quartalen musste das Unternehmen deutliche Rückgänge hinnehmen. In den ersten neun Monaten konnte der absolute Umsatzrückgang von 15,31 Mio. Euro auf 61,69 Mio. Euro durch harte Einsparungs- und Restrukturierungsmaßnahmen teilweise abgefedert werden. Das operative EBITDA hat sich jedoch um 80 Prozent auf plus 1,18 Mio. Euro und das operative EBIT von plus 3,00 auf minus 1,50 Mio. Euro verringert, teilte das Unternehmen mit.
In Erwartung der schwierigen Marktlage haben das Unternehmen frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um das Unternehmen weitgehend unbeschadet durch das Rezessionsjahr 2009 zu steuern, so Vorstand Günter Pridt. Dazu zählen neben konsequenten Sparmaßnahmen im operativen Geschäft und der Übersiedelung der österreichischen Gesellschaften in ein deutlich günstigeres Bürogebäude vor allem harte Restrukturierungsmaßnahmen in Italien, die Schließung des Standortes Berlin sowie Kurzarbeit in Deutschland.
Konzernweit mussten in den ersten neun Monaten 146 Mitarbeiter - das sind rund 13 Prozent der Belegschaft - freigesetzt werden. Auch die Konzernholding konnte im auf neun Monate zum 30. September verkürzten Wirtschaftsjahr 2009 Kosten in Höhe von 0,92 Mio. Euro einsparen. Zusätzlich wurde ein Cash Pool eingeführt und ein Projekt zur Optimierung des Working Capital umgesetzt.
Im Juli konnte ein nicht mehr erwarteter Zahlungseingang in Höhe von rund 0,36 Mio. Euro (0,50 Mio. Dollar) aus dem Verkauf der KEMP-Beteiligung in den USA und der Auflösung der Wandelanleihe verbucht werden. Dies führte im dritten Quartal zu einem Buchgewinn in gleicher Höhe, der im Finanzergebnis ausgewiesen wird.
Nach der Restrukturierung der vergangenen Monate wird das Brain-Force-Management im neuen Wirtschaftsjahr wieder eine aktive Wachstumsstrategie verfolgen. Das Unternehmen rechnen zwar in den nächsten Monaten mit einer leichten Besserung des Auftragseingangs, sehe jedoch noch keine Entspannung beim Preisniveau. Im Zuge der Restrukturierung der vergangenen neun Monate habe man die Kostenbasis im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2008 um rund 20 Mio. Euro gesenkt, um dem geringeren Umsatzvolumen Rechnung zu tragen. Damit wollen man im neuen Wirtschaftsjahr 2009/10 wieder ein positives operatives Ergebnis erzielen.