IBM-Dominanz bei Großrechnern wird überprüft

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US-Wettbewerbshüter prüfen, ob IBM seine Dominanz am Markt für Großrechner missbraucht hat.

Das Justizministerium holt derzeit Informationen über die Geschäftspraktiken des Unternehmens ein, berichtete die "New York Times". Der Industrieverband Computer and Communications Industry Association (CCIA) hatte sich darüber beschwert, dass IBM seine Software für Großrechner nicht an andere Unternehmen lizenziere und damit den Wettbewerb behindere.

IBM dominiert den Großrechner-Markt seit Jahrzehnten, ermöglichte Wettbewerbern aber, mit Hilfe von Lizenzen eigene Produkte anzubieten. Die CCIA wirft dem IT-Riesen vor, seine Technik seit 2001 nicht mehr an andere zu lizenzieren. Seitdem seien alle anderen Unternehmen aus dem Markt ausgeschieden - IBM halte sowohl bei der Hardware als auch bei der Software nahezu 100 % Marktanteil. Dem Verband gehören IBM-Konkurrenten wie Oracle und Microsoft an.

IBM war in den vergangenen Jahren bereits mehrmals ins Visier der Wettbewerbshüter geraten, jedoch bisher ohne Folgen. Obwohl der Konzern seit einigen Jahren sein Dienstleistungsgeschäft stärkt, tragen Großrechner laut US-Medien rund ein Viertel zum Umsatz bei. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern rund 104 Mrd. Dollar (70,5 Mrd. Euro) um.

Großrechner sind leistungsfähige Computer, die große Datenmengen bewältigen können und daher vor allem in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Sie sind um vielfaches leistungsfähiger als handelsübliche PCs und Server - allerdings auch um ein vielfaches teurer: Die Preise können in die Millionen gehen.

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