Die deutsche Industrie kann laut einer Studie bis 2020 rund ein Viertel ihres Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase mit Hilfe intelligenter Software einsparen. Das wären 207 Mio. t weniger als in diesem Jahr, heißt es in der Studie "Smart 2020 Deutschland".
Das größte Potenzial gebe es in der Logistikbranche und im Straßenverkehr mit möglichen CO2-Einsparungen von 85,4 Mio. t. Zwar nehme Deutschland bereits eine weltweit führende Rolle im Klimaschutz ein, es gebe aber noch genügend ungenutzte Potenziale.
Der IT-Sektor sei nur zu einem geringen Teil an den Emissionen des klimaschädlichen CO2 beteiligt, könne aber anderen Industriezweigen beim Klimaschutz helfen: Der Verkehrsfluss könnte intelligenter gesteuert oder durch eine Städtemaut überwacht werden. Die Studie wurde von der Deutschen Telekom, Huawei, SAP, Siemens und der Boston Consulting Group erstellt. Die IT-Branche sieht ihren eigenen möglichen Sparbeitrag bei 13 Mio. t.
Großes Einsparpotenzial sieht die Studie auch beim Gebäudeklima, wo mit Hilfe von IT-Lösungen 41,8 Mio. t Kohlendioxid gespart werden könnte. In der Automation könnten 26,4 Mio. t, in der Stromindustrie 23,6 Mio. t Kohlendioxid eingespart werden. Darüber hinaus ließen sich Geschäftsreisen vermeiden, wenn Manager sich über Videokonferenzen verständigen würden. Das mögliche Einsparvolumen wird dort auf 16,3 Mio. t CO2 geschätzt.
Die Unternehmen schlagen mehrere Wege vor, wie die Politik Einsparungen von Treibhausgasen vorantreiben kann. Zum einen sei eine "öffentliche finanzielle Förderung" für IT-Unternehmen denkbar, damit diese Konzepte für Endkunden mit einheitlichen technischen Standards entwickeln. Möglich wäre auch, klimaschädliche Produkte und Lösungen mit einer Sondergebühr und Steuern zu belegen.