Drei von vier Kindern in Europa nutzen das Internet. Diese Zahlen steigen weiter an, wobei sich die deutlichste Zunahme bei jüngeren Kindern findet. 2008 waren bereits 60 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen online. Zu diesem Ergebnis kommt das europäische Forschungsprojekt "EU Kids Online I", das vor kurzem seinen Abschlussbericht vorlegte. Als häufigstes Risikoverhalten für Kinder wurde dem Bericht zufolge, die Herausgabe von persönlichen Informationen ausgemacht. Gefolgt von Konfrontation mit Internetpornografie und dem Ansehen von Gewalt- und Hassinhalten. Mobbing landet auf dem vierten Platz.
Im EU-Vergleich wird das Online-Risiko für Kinder und Jugendliche in Österreich als "mittel" eingestuft. Eltern österreichischer Kinder sind sich allerdings wenig bewusst, dass Internetnutzung auch ein Risiko für ihre Kinder bedeuten kann, sagte Andrea Dürager von der Universität Salzburg, die das Projekt von Österreichischer Seite betreute.
Eine auffällige Veränderung bei der Online-Nutzung in den vergangen Jahren sei, dass mittlerweile gleich viele Eltern wie Kinder online sind. Der frühere Trend, dass Jugendliche das Internet mehr nutzen als Erwachsene, sei damit umgekehrt, wobei - laut Studie - Kinder weiterhin hinsichtlich der Intensität und Qualität der Nutzung die Nase vorne haben.
Bei den Risiken bestehen zudem geschlechtsspezifischer Unterschiede: Burschen kommen häufiger mit riskanten Verhaltensweisen in Berührung, während Mädchen stärker durch problematische Inhalte oder Kontakte beeinträchtigt werden. Zudem seien Kinder aus weniger privilegierten Familien stärker Online-Risiken ausgesetzt als andere.