Entscheidung bis 8.2.

Montag wird zum Lostag für Cosmos

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Lostag für die in Ausgleich befindliche Elektrohandelskette Cosmos: Am 8.2 verhandelt Cosmos-Geschäftsführer Markus Stauder mit den Kreditversicherungen. Dabei soll auch das künftige Unternehmenskonzept präsentiert werden, bestätigt Ausgleichsverwalter Karl Engelhart.

Die Kreditversicherer und die Lieferanten seien derzeit sehr verunsichert, da kein präzises Konzept vorliege, wie die Warenlieferung zu bezahlen sei. Ein entsprechendes Papier müsste bis spätestens nächste Woche auf dem Tisch liegen, so Engelhart. Denn monatlich laufen Kosten von 3,5 bis 3,6 Mio. Euro an.

Derzeit sei die Liquidität mit rund 2,7 Mio. Euro aber gut, allerdings werde das nicht sehr lange reichen. Bankschulden hat das Unternehmen keine, diese (18,5 Mio. Euro) wurden Ende 2009 an die slowakische Firma der neuen Cosmos-Eigentümer Stauder, Nove-K, verkauft

Das geplante Sanierungskonzept sieht unter anderem vor, dass die gesamte Warenwirtschaft künftig über die Cosmos Handels GmbH, die mit 3 Mio. Euro dotiert werden soll, abgewickelt wird. Die Filialen sollen künftig über ein Zentrallager und nicht wie bis jetzt einzeln durch die jeweiligen Hersteller beliefert werden.

Ab kommendem Juni will Cosmos dann wieder Gewinne machen, bis Mai dürften jedoch Verluste von 1,8 Mio. Euro entstehen. Wie viele Mitarbeiter gekündigt werden, stehe derzeit noch nicht endgültig fest. Das werde davon abhängen, wie viele der derzeit 27 Filialen geschlossen werden, so Engelhart. Von den 1.160 Dienstnehmern wurden 241 Beschäftigte beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet.

Kapitalspritze gefordert

Zur Finanzierung des Ausgleichs fordern die Gläubigerschutzverbände Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) und Kreditschutzverband von 1870 (KSV) "vertrauensbildende Maßnahmen" von den Eigentümern in Form einer Kapitalspritze. Die Kosten für die Ausgleichserfüllung werden auf 10,3 bis 10,4 Mio. Euro geschätzt.

Cosmos hat mit einer Überschuldung von rund 5 Mio. Euro vor einer Woche den Ausgleich angemeldet. Aktiva von 34,3 Mio. Euro stehen Passiva von 39,5 Mio. Euro gegenüber. Den Gläubigern wird die gesetzliche Mindestquote von 40 % geboten, zahlbar binnen 2 Jahren. Mehrere Kreditversicherer hatten zuletzt die Lieferantenkredite nicht mehr besichern wollen und auf einen Kapitaleinschuss bzw. ein nicht rückzahlbares Gesellschafterdarlehen der Eigentümer in die Cosmos-Einkaufsgesellschaft gepocht.

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