Die kupferbasierte Festnetz-Infrastruktur existiert seit mehr als 125 Jahren. Jetzt erfolgt der Startschuss zu einer völligen Neugestaltung dieser Infrastruktur: Die Telekom Austria beginnt mit dem Bau des Next Generation Networks. Dabei werden zunächst im Rahmen von Pilotprojekten die ersten "Fiber Cities" und Glasfaser-Breitbandanschlüsse mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s (=1.000 Mbit/s) für 150.000 Privat- und Gewerbehaushalte realisiert.
Telekom-Chef Hannes Ametsreiter bezeichnet das nun entstehende "Next Generation Network" als "die technische Infrastruktur des 21. Jahrhunderts": "Wir modernisieren damit den Wirtschaftsstandort Österreich und sichern die weitere Entwicklung der Wissensgesellschaft. Mit unserer Investitionstätigkeit liefern wir gerade jetzt, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, einen wichtigen Wachstumsimpuls."
Testmärkte in Wien, Klagenfurt und Villach
"Fiber Cities" und Gigabit-Anschlüsse werden im Rahmen von Pilotprojekten für mehr als 150.000 private Haushalte und Gewerbebetriebe das mit Abstand schnellste Breitbandnetz Österreichs etablieren. In den Klagenfurt, Wien 15 und Wien 19 laufen derzeit die Vorarbeiten für Glasfaseranschlüsse bis ins Wohnzimmer (Fiber to the Home, FTTH). Ab 2010 werden hier Breitbandanschlüsse mit 100 Mbit/s verfügbar sein. Selbst HD-Filme können dann sekundenschnell rauf- und runtergeladen werden. In Folge ist ein Ausbau auf 1 Gbit/s möglich.
Darüber hinaus wird Villach schon Ende September 2009 die erste "Fiber City" Österreichs sein. In Villach wird die sogenannte Fiber to the Curb-Technologie (FTTC) eingesetzt. Im gesamten Stadtgebiet werden 128 abgesetzte Netzelemente in Betrieb genommen. Dadurch können alle Villacher Haushalte mit bis zu 30 Mbit/s versorgt werden. Via FTTC können mehrere High Definition TV Signale übertragen und schnellste Downloadzeiten aus dem Internet gewährleistet werden. Selbst völlig neue Services wie 3D-Fernsehen sind somit in Villach technisch möglich.
Zusätzlich zu den Fiber-Cities werden im ländlichen Raum mehr als 750.000 private Haushalte und Gewerbebetriebe mit High-Speed-Breitband mit bis zu 30 Mbit/s versorgt, was auch dort innovative Services wie eHealth oder e-education ermöglicht.
Telefonie wird vollständig Internet-basiert
Neben dem Bau der neuen ultraschnellen Breitbandanschlüsse wird im Rahmen des Next Generation Networks das bestehende Telefonsystem in eine "All IP Serviceplattform" weiterentwickelt. Alle 2,3 Mio. Kunden werden schrittweise an diese neue Serviceplattform angeschlossen, damit schafft Telekom Austria die Basis für völlig neue Kommunikationsdienste und konvergente Services wie Unified Communication oder Voice over IP. Die Telekom Austria ist mit dieser Weiterentwicklung zeitlich unter den ersten Betreibern in Europa.
Die ersten Vermittlungsstellen werden Ende des Jahres in Niederösterreich und Salzburg aufgerüstet. Ab sofort werden die geplanten Maßnahmen auch den Alternativen Netzbetreibern vorgestellt, um eine gemeinsam getragene Vorgangsweise sicherzustellen. Die Umstellung wird sich über mehrere Jahre hinziehen.
1 Mrd. Euro in den nächsten 4 Jahren ins Festnetz
In Summe wird die Telekom Austria bis 2013 rund 1 Mrd. Euro in die Modernisierung ihrer Festnetzinfrastruktur investieren. Das WIFO hat hochgerechnet, dass Investitionen in Telekominfrastruktur in Höhe von 100 Mio. Euro rund 1.300 Arbeitsplätze, insbesondere im Baugewerbe und bei Zulieferfirmen schaffen bzw. sichern. Dem Start dieses in der Geschichte von Telekom Austria größten Bauvorhabens sind umfangreiche Vorbereitungsarbeiten vorausgegangen.