Spar-Chef

Drexel: "1.200 neue Jobs geschaffen"

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Die Preise bei Spar sind 2009 über das gesamte Sortiment um 1,1 % gesunken, so Unternehmenschef Gerhard Drexel im ÖSTERREICH-Interview.

ÖSTERREICH: Herr Drexel, sind Sie zufrieden mit dem Jahr 2009?

Gerhard Drexel: Wir sind sehr zufrieden. In diesem wirtschaftlich schwierigen Jahr konnten wir in allen Ländern unsere Umsätze steigern und weiter expandieren. Besonders freue ich mich, dass wir 1.200 neue Arbeitsplätze geschaffen haben, davon 640 in Österreich. In der Wirtschaftskrise wird jetzt deutlich, wie wertvoll die Handelsbranche als Stabilitätsfaktor ist.

Womit waren Sie besonders erfolgreich?

Der Shootingstar ist unsere günstige Kultmarke S-Budget, die 2009 in Österreich einen Umsatzzuwachs von 111 % erzielt hat. In den Nachbarländern, wo wir mit S-Budget ebenfalls vertreten sind, haben sich die Umsätze sogar verdreifacht.

Wird dieses Sortiment ausgebaut?

Ja. Ende 2009 waren wir bei 170 Produkten, jetzt sind es schon rund 200. Bis Ende des Jahres wollen wir bei 250 sein. Der absolute Überflieger ist der S-Budget-Energydrink, der in unseren Geschäften aus dem Stand Red Bull überholt hat.

Sind die Kunden preissensibler geworden?

Durchaus. Wir konnten dank sinkender Rohstoffpreise mehrere Hundert Produkte dauerhaft verbilligen. Über das gesamte Spar-Sortiment sind die Preise im Vorjahr um 1,1% gesunken.

Haben Sie in Österreich bei den Marktanteilen zugelegt?

Drexel: Ja, unser Umsatz im Lebensmittelhandel ist um 2,7 % auf 4,93 Mrd. Euro gestiegen. Das ist klar über der Branchenentwicklung; unser Marktanteil hat sich um 0,4 % auf rund 29 % erhöht.

Wird Spar auch 2010 wachsen?

Das Jahr wird auf Basis der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sicher nicht einfacher als 2009. Aber unsere Expansion geht weiter, wir investieren heuer 450 Mio. Euro, rund die Hälfte davon in Österreich.

Wo expandieren Sie zum Beispiel?

Drexel: Allein bei Interspar gibt es heuer, im Jahr des 40. Jubiläums, zehn Eröffnungen, davon sind vier echt neue Standorte. Sehr gut läuft es auch bei unserer Shoppingcenter-Gesellschaft – Ende August eröffnet in Vöcklabruck das nächste große Shoppingcenter mit rund 80 Shops.

Lebensmittelhandel mit starkem Umsatzplus

Der Lebensmittelhandel hat in Österreich der Wirtschaftskrise getrotzt. Insgesamt sind die Branchenumsätze laut dem Marktforschungsinstitut AC Nielsen im Vorjahr um 1,8 % gestiegen. Die beiden Topplayer Spar und Rewe sind dabei deutlich über dem Markt gewachsen, wie die gestern mitgeteilten Zahlen zeigen.

Rewe International

Mit den Handelsfirmen Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg steigerte Rewe International den Bruttoumsatz insgesamt um 6 % auf 11,55 Mrd. Euro. „Im Lebensmittelhandel in Österreich konnten wir um 8,75 % zulegen, ohne Adeg sind wir hier um 4,11 % gewachsen“, so Rewe International-Boss Frank Hensel. Das Unternehmen schuf im Vorjahr 2.105 neue Arbeitsplätze, davon 633 in Österreich.

Spar-Österreich-Gruppe

Im In- und Ausland konnte Spar seinen Umsatz inklusive der Shoppingcenter um 3,2 % auf 11,23 Mrd. Euro erhöhen. Im Lebensmittelhandel in Österreich wurde mit 4,93 Mrd. Euro Umsatz ein Plus von 2,7 Mrd. Euro erzielt. Mehr als 1.200 neue Spar-Jobs wurden im Vorjahr geschaffen – "davon 640 in Österreich“, so Spar-Chef Gerhard Drexel.

Boom der Günstig-Marken

Besonders starke Zuwächse verzeichneten die Handelsriesen mit ihren Diskont-Eigenmarken – clever bei Rewe und S-Budget bei Spar. Dank gesunkener Rohstoffpreise wurden im Vorjahr bei beiden Ketten darüber hinaus Hunderte Produkte billiger.

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