Dubai-Schockwelle an den Finanzmärkten

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Die Zahlungsprobleme des einst boomenden Golfemirats Dubai haben am Freitag die Finanzmärkte weltweit in Atem gehalten. Die Schockwelle über die Bitte der staatlichen Investmentfirma Dubai World um einen Zahlungsaufschub bis Mai hatte in der Nacht vor allem an den Aktienmärkten in Asien Erschütterungen ausgelöst. Die Europäer nahmen die Nachrichten heute gelassener auf.,

Die Börsianer warten nun gespannt, wie die US-Investoren reagieren werden. In Tokio brach der Nikkei-Index bis Handelsschluss um 3,2 % auf 9.081,52 Punkte ein. Verschärft wird die Situation für die japanische Wirtschaft durch den schwachen Dollar. Der Kurs der US-Währung sank gegenüber dem Yen zum zweiten Mal in Folge auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren.

An Europas Aktienmärkten zeigten sich viele Marktteilnehmer nach dem Kursrutsch am Vortag wieder gelassener: Die Aktienindizes in Frankfurt, London und Paris lagen am Mittag nur noch leicht im Minus. "Der Markt hat überreagiert", sagte ein Händler. "Das könnte sich als die letzte Einstiegsgelegenheit in diesem Jahr herausstellen".

Allerdings hängt es Börsianern zufolge davon ab, wie die amerikanischen Investoren auf die Nachrichten reagieren. Die Futures der wichtigsten US-Indizes deuteten gegen Mittag auf einen Abschlag von bis zu drei Prozent zur Börseneröffnung hin. US-Anleger hatten bisher wegen des Feiertages Thanksgiving am Donnerstag keine Gelegenheit zu reagieren, und auch am Freitag dürften viele Händler in New York nicht an ihren Arbeitsplätzen sitzen. "Aussagekräftig wird wohl erst der Montag werden", sagte ein deutscher Börsianer.

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Der mit etwa 60 Mrd. Dollar verschuldete Staatsfonds Dubai World hatte am Mittwoch seine Gläubiger um einen mindestens sechsmonatigen Zahlungsaufschub gebeten und damit die internationalen Finanzmärkte geschockt. Bei den Investoren löste die Nachricht Besorgnis vor einem möglichen Übergreifen der Finanznöte auf andere Golfstaaten aus.

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