EADS wird doch Angebot für US-Tankflugzeug abgeben

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Die Airbus-Mutter EADS will nun doch gegen Boeing um den milliardenschweren Tankflugzeug-Auftrag der US-Luftwaffe kämpfen. "Die Diskussionen zwischen EADS North America und potenziellen US-Partnern zur Bildung eines erfolgreichen Bieterteams schreiten voran", teilte der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern am Dienstagabend in Washington mit. EADS habe die Absicht, ein Angebot abzugeben.

Das von deutschen und französischen Anteilseignern dominierte Unternehmen EADS und sein US-Partner Northrop Grumman hatten im März eigentlich ihren Rückzug aus dem Bieterwettbewerb über 179 Tankflugzeuge im Wert von zunächst 35 Milliarden Dollar verkündet. Beide Konzerne begründeten dies mit unfairen Wettbewerbsbedingungen und beklagten, dass die Ausschreibung voll auf den US-Konkurrenten Boeing zugeschrieben worden sei.

Daraufhin schalteten sich jedoch die deutsche Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy ein und warnten vor "allen protektionistischen Versuchungen". Wenig später erklärte sich das Pentagon bereit, die Ausschreibungsfrist zu verlängern, um EADS ein neues Angebot nach dem Ausstieg von Northrop Grumman zu ermöglichen. US-Präsident Obama versprach zudem einen fairen Wettbewerb.

Mit der KC-45 wird nach Angaben von EADS eine bereits im Flugeinsatz erprobt Maschine ins Rennen geschickt. "Es ist ohne Zweifel, wir haben den besten Tanker der Welt", kommentierte EADS-Nordamerika-Chef Crosby am Dienstag in Washington den neuen Anlauf.

Die KC-45 soll nach Unternehmensplänen in Alabama gebaut werden. Dort will EADS eigens ein Werk bauen, in dem dann auch Frachtmaschinen des Typs A330 gefertigt werden könnten. Das Programm werde Zehntausende Arbeitsplätze in den USA schaffen oder stützen und stelle eine langfristige Investition in die US-Wirtschaft dar, betonte Crosby.

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