KV-Poker

Eisenbahner einigen sich auf Lohn-Plus: 2,7 Prozent im Schnitt

Anhebung bei 150 Euro gedeckelt - Sonn- und Feiertagszulage wird um 8,36 Prozent erhöht

Die Sozialpartner haben sich auf einen neuen Kollektivvertrag für die 55.000 Beschäftigten bei den österreichischen Eisenbahnen verständigt. Die KV- und IST-Gehälter steigen ab Dezember zwischen 1 und 3 Prozent bzw. im Durchschnitt um 2,7 Prozent, wie die Wirtschaftskammer und die Gewerkschaft vida am Mittwoch mitteilte. Der Abschluss sieht eine soziale Staffelung vor: Für höhere Gehälter ist die Anhebung bei 150 Euro gedeckelt, niedrigere Einkommen steigen laut Gewerkschaft also prozentuell stärker.

Kopie von vida team

 v.l. vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit, Fachbereichsvorsitzender Eisenbahn Gewerkschaft vida Gerhard Tauchner, Fachbereichsvorsitzender Luft- und Schiffverkehr Gewerkschaft vida Daniel Liebhart und Fachbereichsvorsitzende Dienstleistungen Gewerkschaft vida Christine Heitzinger anlässlich einer Pressekonferenz der Gewerkschaft VIDA zu "Herbstlohnrunden - Wir verhandeln, damit sich die Menschen das Leben leisten können" 

© APA/MAX SLOVENCIK

Zulagen erhöht und mehr Urlaubstage

Neben der Erhöhung der Löhne und Gehälter um bis zu 3 Prozent einigten sich die Verhandler laut Gewerkschaft vida zudem auf eine Anhebung der Sonn- und Feiertagszulage um 8,36 Prozent, eine Anpassung der valorisierbaren Nebenbezüge um 3 Prozent sowie auf einen Anspruch auf drei zusätzliche Urlaubstage ab dem 15. Jahr der Unternehmenszugehörigkeit.

"Die Beschäftigten tragen gerade in Zeiten eines massiven Angebotsausbaus maßgeblich zum Erfolg bei und schaffen Wertschöpfung. Dieser Leistung wurde mit dem KV-Abschluss entsprechend Rechnung getragen und auch die Benya-Formel wurde dabei weiterhin angewandt“, sagt Gerhard Tauchner, vida-Verhandlungsleiter und weist daraufhin, das die rollierende Inflation in Höhe von 3 Prozent mit dem Abschluss wie gefordert nun abgegolten wurde.

Abschluss unter Inflation nächstes Jahr möglich

Das könnte sich aber nächstes Jahr ändern, erklärt Thomas Scheiber, stellvertretender Fachverbandsobmann der Schienenbahnen in der WKÖ . „Die vorliegende Einigung ist ein Balanceakt zwischen wirtschaftlichen Herausforderungen der Unternehmen und betrieblichen Notwendigkeiten. Einen Abschluss unter der Inflationsrate im kommenden Jahr können wir daher nicht ausschließen." Nicht alle Forderungen der Gewerkschaft wurden akzeptiert.  „Für den Schienengüterverkehr konnten wir eine unverhältnismäßige Erhöhung der Nachtzulagen verhindern, auch weitere Änderungen im Rahmenrecht, die von der Gewerkschaft gefordert wurden, können wir uns momentan nicht leisten“, betont Scheiber.

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