Erneut Aufregung um voestalpine-Betriebsrat

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Mit seinem Wunsch für ein Abschiedsgeschenk habe der scheidende Angestellten-Betriebsratschef der voestalpine Stahl, der Ex-SP-Landtagsabgeordnete Fritz Sulzbacher, laut Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) noch einmal für "Kopfschütteln" im Unternehmen gesorgt: Sein Begehr gelte einem vierrädrigen Geländemotorrad, auch Quad genannt, berichten sie. Damit könne er bei seinem jagdlichen Hobby kommod auch entlegene Teile des Reviers erreichen, heißt es.

Sowohl in Belegschaft wie im Management soll laut Zeitung der Wunsch des voest-Urgesteins auf wenig Verständnis gestoßen sein. Auch Protestverhalten soll es gegeben haben, wenn auch sehr dezent, weil man doch einen langjährigen Kollegen und Mitarbeiter nicht völlig desavouieren wollte.

"Falsches Signal"

Für die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) ist Sulzbachers "Wunsch ans Voest-Christkind das absolut falsche Signal". Landesobmann, Betriebsrat und Arbeiterkammervorstand Manfred Pühringer verurteilt diese Vorgehensweise, wie er in einer Presseaussendung erklärte, aufs Schärfste. "Der Wunsch, als Abschiedsgeschenk ein Quad zu bekommen, ist der Gipfel der Frechheit und ein Schlag ins Gesicht der arbeitenden Belegschaft der voestalpine." Generaldirektor Wolfgang Eder hätte sich angesichts der Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage nicht einmal auf eine Diskussion darüber einlassen dürfen, so Pühringer.

Sulzbacher war Anfang des Jahres wegen eines Dienstautos mit einem Listenpreis von 70.000 Euro in die Kritik geraten. Der Geländewagen der SUV-Klasse war angeschafft worden, während viele Kollegen Kurzarbeit machen mussten. Er hatte sich damals gerechtfertigt, dass er schon bisher ein allradgetriebenes Dienstfahrzeug gehabt habe, das er benötige, um auch zu den Standorten der voestalpine in der Steiermark fahren zu können. Für das Unternehmen habe das Fahrzeug nur "um die 50.000 Euro" gekostet. Er hat das Auto dann privat erworben.

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