Euro-Raum: Industrie-Produktion steigt im Rekordtempo

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Im Euroraum ist die Industrieproduktion im Jänner deutlich stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht ist die Produktion saisonbereinigt um 1,7 % geklettert. Es ist dies der stärkste Zuwachs seit Einführung der Statistik 1990. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,7 % gerechnet. Zudem war die Produktion im Dezember um 0,6 % gestiegen und nicht wie zunächst gemeldet um 1,7 % gefallen.

Auf Jahressicht stieg die Industrieproduktion im Jänner um 1,4 %. Im Vormonat war sie noch um revidierte 4,1 % gefallen. In der Erstschätzung war ein noch stärkerer Rückgang von 5,0 % gemeldet worden.

Der stärkste Anstieg seit Einführung der Statistik 1990 geht vor allem auf die höhere Energieerzeugung zurück: Sie legte wegen des harten Winters in weiten Teilen Europas um 2,4 % zu.

Ein kräftiges Plus von 1,4 % gab es auch bei Vorleistungsgütern. Sie werden von der Industrie verbraucht, verarbeitet und umgewandelt. Ein Anstieg gilt deshalb als frühes Signal für eine anziehende Nachfrage nach Industriewaren. Die Hersteller von Maschinen, Fahrzeugen und anderen Investitionsgütern produzierten dagegen 0,3 % weniger. Die Konsumgüterproduktion stagnierte.

Experten zeigten sich angesichts dieser Zahlen optimistisch, dass die Erholung in der Währungsunion im ersten Quartal an Tempo gewinnt. "Wow, das sind wirklich gute Nachrichten", sagte Citigroup-Expertin Giada Giani. "Der Aufschwung gewinnt an Tempo." Die Wirtschaft war im 4. Quartal nur noch um 0,1 % gewachsen.

Im Krisenjahr 2009 sank das BIP mit 4 % so stark wie noch nie in der Geschichte der Währungsunion. Die EZB sagt für 2010 ein Wachstum von 0,8 % voraus.

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