Autowerte schwach

Europas Leitbörsen im Verlauf überwiegend mit Verlusten

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Euro-Stoxx-50 sinkt 0,65 Prozent - Quartalszahlen bewegen den Markt

Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Dienstag im Verlauf mehrheitlich im Minus notiert. Im Fokus stand die auf Hochtouren laufende Berichtsaison, außerdem standen Konjunkturdaten am Programm. Gegen 14.45 Uhr gab der Euro-Stoxx-50 um 0,65 Prozent auf 4.948,56 Punkte nach. Der deutsche DAX fiel um 0,60 Prozent auf 18.008,96 Zähler. Der britische FTSE-100 setzte hingegen seinen jüngsten Rekordkurs fort und legte weitere 0,40 Prozent auf 8.179,55 Punkte zu.

Im Euroraum blieb die Inflation im April stabil bei 2,4 Prozent. Die Wirtschaft der Eurozone wuchs zu Jahresbeginn außerdem wieder: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im ersten Quartal zum Vorquartal 0,3 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet. Die robusten Daten dämpften die Hoffnungen auf mehrere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr.

Am Mittwoch steht zudem die Zinsentscheidung der US-Notenbank an und könnte bei den Anlegerinnen und Anlegern für Zurückhaltung sorgen. Mit einem Zinsschritt wird an den Märkten zwar nicht gerechnet, mit Spannung erwartet werden aber die begleitenden Statements von Notenbankchef Jerome Powell.

In einer Branchenbetrachtung gab es die stärksten Kursrückgänge im Autosektor zu sehen. Hier bremste die Stellantis-Aktie 5,7 Prozent. Der Autobauer hat zum Jahresstart weniger Fahrzeuge verkauft. Der Absatz fiel im ersten Quartal im Jahresvergleich um ein Zehntel auf 1,34 Millionen Fahrzeuge. Der Umsatz sackte um 12 Prozent auf 41,7 Mrd. Euro ab.

Volkswagen ist mit einem Gewinneinbruch in das Jahr gestartet. Der Autobauer erwirtschaftete von Jänner bis März einen operativen Gewinn von 4,6 Mrd. Euro, das ist ein Fünftel weniger als vor Jahresfrist. Die VW-Aktie reagierte mit minus 3,4 Prozent. Mercedes-Benz hat im ersten Quartal bei schwächerem Absatz ebenfalls einen Gewinneinbruch erlitten: Von Jänner bis März sank das Betriebsergebnis um fast 30 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. Die Mercedes-Papiere gaben um deutliche 4,6 Prozent nach.

Vonovia sorgte hingegen im Immobiliensektor für Unterstützung. Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern hat nach einem Milliardenverlust im Vorjahr im ersten Quartal wieder einen Gewinn eingefahren. Die Aktie war mit einem Plus von 5,7 Prozent der größte Gewinner im deutschen DAX.

Banco Santander verbilligten sich um 3,7 Prozent. Ein starkes Privatkunden-Geschäft auf dem Heimatmarkt hat den Gewinn der spanischen Großbank im Auftaktquartal angeschoben. Der nach Börsenwert zweitgrößte Finanzkonzern der Eurozone bestätigte zudem seine Gewinnziele für das laufende Jahr.

Die Aktien des Branchenkollegen BBVA fielen 6,6 Prozent, obwohl mehrere Analystenhäuser das Kursziel angehoben hatten. Die Frage, ob das Glas halb leer oder halb voll sei, lasse sich mit ein bisschen von beidem beantworten, schrieb UBS-Analyst Ignacio Cerezo am Dienstag im Nachklang des Quartalsberichts.

Air France-KLM verloren 3,1 Prozent an Höhe. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft ist wegen des Nahost-Konflikts und gestiegener Kosten tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Adidas gaben 1,6 Prozent ab. Der Sportartikelkonzern hat zum Jahresauftakt ein robustes Wachstum erzielt - mit Ausnahme des wichtigen nordamerikanischen Marktes.

Für die Titel des Versicherers Axa ging es 4,6 Prozent nach unten, die Aktien werden am Dienstag allerdings ex-Dividende gehandelt.

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