Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag am frühen Nachmittag sich mehrheitlich leichter präsentiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 verlor 7,27 Einheiten oder 0,22 Prozent auf 3.236,89 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.10 Uhr mit 9.701,47 Punkten und einem Minus von 1,30 Einheiten oder 0,01 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verlor 25,62 Zähler oder 0,38 Prozent und steht nun bei 6.804,49 Stellen.
Marktbewegende Konjunkturdaten wurden in der Eurozone nicht veröffentlicht. Anleger werden am Donnerstag zahlreichen Reden ranghoher Notenbanker Gehör schenken. Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB), allen voran Notenbankchef Mario Draghi, melden sich zu Wort. Nachmittags könnten Zahlen aus den USA zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe neue Impulse geben.
Die EU-Botschafter einigten sich am Donnerstag in Brüssel auf neue Wirtschaftssanktionen der Europäischen Union gegen Russland, welche am Freitag in Kraft treten werden. Nachdem die EU bereits mehrheitlich staatlichen russischen Banken die Kreditaufnahme in Europa erschwert hat, nimmt das neue Sanktionspaket Diplomaten zufolge etwa auch die Ölkonzerne Rosneft und Transneft sowie die Ölsparte des Energieriesen Gazprom ins Visier.
Die europäische Energiebranche musste nach der Meldung über die Russlandsanktionen gegen Mittag ihre Gewinne wieder abgeben. RWE gewannen 0,18 Prozent, E.On legte 0,14 Prozent zu, Enel notierten nur noch mit 0,19 Prozent. Eni notierten mit minus 1,84 Prozent und GDF Suez verlor 0,28 Prozent. Iberdrola drehten ins Minus mit 0,11 Prozent. Der polnische Energiekonzern PGNiG berichtet, dass immer weniger russisches Gas nach Polen fließt. Die Gaszufuhr sei um 45 Prozent hinter der mit dem russischen Energieriesen Gazprom vereinbarten Liefermenge zurückgeblieben sei. PGNiG rutschen 2,60 Prozent ab.
Auch die Automobilbranche befinden sich weiter im roten Bereich. BMW-Titel verloren 0,56 Prozent, Daimler rutschten 0,96 Prozent ab und Volkswagen notierten mit minus 0,23 Prozent.
Turbulenzen gab es in der Luftfahrtbranche. Während Air France sein Spar-und Investitionsprogramm ankündigte und damit mit ein Plus von 2,80 Prozent erzielte, profitierte Lufthansa von Spekulationen auf ein Ende der Luftverkehrssteuer und notierte mit plus 0,63 Prozent. Jedoch musste die österreichische Lufthansa-Tochter AUA einen Tiefschlag im Streit zwischen ÖGB und Wirtschaftskammer in der Frage des umstrittenen Übergangs des fliegenden Personals hinnehmen. Nun tagt der Aufsichtsrat der AUA, denn die Niederlage im Streit mit den Piloten wird viele Millionen Nachzahlungen nach sich ziehen. Den Bordbeschäftigten soll ein Vergleich abgerungen werden, um den mittlerweile bei den Höchstrichtern angesiedelten Arbeitskonflikt beizulegen. Das Unternehmen muss nochmals den Sparstift ansetzen.