Europas Leitbörsen reagierten äußerst positiv auf die Meldung des Präsidialamtes in Kiew zu einer permanenten Waffenruhe für den Osten der Ukraine. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit plus 1,57 Prozent oder 50,06 Punkten bei 3.230,35 Einheiten.
Der DAX in Frankfurt gewann 1,67 Prozent oder 158,82 Zähler auf 9.665,84 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 0,96 Prozent oder 65,85 auf 6.895,02 Punkten.
Mit einem Telefonat zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine, Putin und Poroschenko kam es zur Schlichtung des Konfliktes. "Es konnte ein gegenseitiges Einverständnis bezüglich der notwendigen weiteren Schritte erzielt werden, um Frieden zu erreichen", hieß es in der Mitteilung aus Kiew weiter. Auf welche konkreten Schritte sich Putin und Poroschenko verständigten, blieb zunächst offen. Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte kurz zuvor erklärt, die Präsidenten beider Seiten seien sich über die möglichen Auswege aus der Krise "weitgehend einig". In ihrem Gespräch hätten Putin und Poroschenko über notwendige erste Maßnahmen zur Beendigung des Blutvergießens im Südosten der Ukraine beraten.
Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone im August stärker eingetrübt als zunächst gedacht. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,3 Punkte auf 52,5 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit mitteilte. Die Stimmung trübte sich sowohl in der Industrie als auch im Bereich Dienstleistungen ein. Dies Meldung fiel angesichts der guten Nachrichten aus der Ukraine jedoch nicht ins Gewicht.
Außerdem im Fokus bleibt die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am morgigen Donnerstag. Einige Marktteilnehmer hoffen auf eine weitere geldpolitische Lockerung oder konjunkturstützende Maßnahmen. Am heutigen Mittwoch richten sich die Blicke zunächst aber auf Daten zum EU-Wirtschaftswachstum. Am Abend mitteleuropäischer Zeit folgt dann der Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank.
Das Schlusslicht des Euro-Stoxx-50 bildeten die Titel von SAP SE. Spekulationen über eine mögliche Milliardenübernahme sowie ein negativer Analystenkommentar drückten die SAP-Aktien auf minus 1,12 Prozent. Laut einem Medienbericht hat der US-Anbieter von Software für das Reisemanagement, Concur Technologies, Möglichkeiten für einen Verkauf an den Walldorfer Softwarekonzern ausgelotet. Ein Händler sah alleine den Marktwert von 5,8 Mrd. US-Dollar von Concur schon als Belastung. Zudem haben die Analysten von Exane BNP die SAP-Anteilsscheine von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 58 auf 52 Euro gesenkt.
Außerdem will der Mode-Händler Zalando noch in diesem Jahr an die Börse gehen. Ein genauer Termin wurde zunächst nicht genannt. Zalando will 10 bis 11 Prozent am Unternehmen auf den Markt bringen. Es gab zunächst keine Hinweise darauf, wie teuer die Aktien werden sollen. "Abhängig vom Börsenumfeld" solle die Aktienplatzierung im zweiten Halbjahr 2014 über die Bühne gehen, teilte die Zalando SE mit.