Europas Leitbörsen schließen überwiegend tiefer

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Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag mehrheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 1,26 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 3.275,99 Zähler.

Das Leistungsbilanzüberschuss der EU hat sich im zweiten Quartal mit 12,0 Mrd. Euro zum Vergleichsquartal (47,5 Mrd. Euro) verringert.

Hingegen ist die deutsche Industrie wieder überraschend stark in Schwung gekommen ist. Im Juli haben die Betriebe 1,9 Prozent mehr produziert als im Vormonat. Volkswirte hatten ein Plus von 0,4 Prozent erwartet.

Auch Österreich konnte positive Konjunkturnachrichten melden. Das Defizit des Alpenlandes im Außenhandel ist heuer im ersten Halbjahr gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um rund 9 Prozent von 1,52 auf 1,39 Mrd. Euro gesunken.

Der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht der USA hat die Anleger enttäuscht und ließ den DAX in Frankfurt und den ATX in Wien im Tagesverlauf wieder in Plus drehen. Es wurden anstatt der prognostizierten 230.000 nur 142.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote sank wie erwartet um 0,1 Punkte auf 6,1 Prozent. Damit hat die Quote ihr im Juni erreichtes Sechsjahrestief eingestellt.

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Notenbank-Chefin Janet Yellen betont stets, dass die Geldpolitik stark von der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt abhängt. Bisher gilt gemeinhin die Annahme, dass die Fed erstmals Mitte kommenden Jahres ihren Leitzins anheben dürfte. Er liegt seit Ende 2008 auf einem historischen Tiefstwert von knapp über null Prozent. Jüngst schien es in den Reihen der US-Notenbank aber vermehrt Fürsprecher für eine schnellere Zinswende zu geben.

Im Verlauf der kommenden Woche beraten Sozialpartner und die Regierung über Maßnahmen zur Abfederung der Ukraine-Krise. Die AUA erwartet am Donnerstag den EuGH-Spruch zum Betriebsübergang auf Tyrolean. Außerdem tagt der Karstadt-Aufsichtsrat tagt erstmals nach der Benko-Übernahme. Und am Freitag wird es eine informelles Treffen der EU-Finanzminister geben.

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt waren die Papiere von ElringKlinger besonders auffällig. Die Titel des Autozulieferers litten unter einem negativen Analystenkommentar und verloren 3,43 Prozent. Henkel-Papiere profitierten dagegen von einem positiven Kommentar und zogen um 0,52 Prozent an.

BASF-Aktien fielen um 0,42 Prozent. Laut einem Medienbericht muss sich der Chemiekonzern in den USA Vorwürfen stellen, er habe in Einzelklagen Beweise verborgen, dass seine Talkum-Produkte Asbest enthalten hatten. Lufthansa-Aktien zeigten sich vom anstehenden Pilotenstreik unbeeindruckt und stiegen um 0,44 Prozent. Die Branchenkollegen Ryanair gewann 0,65 Prozent und Air France gaben sogar 0,60 Prozent nach.

Ein Interview von Konzernchef Gisbert Rühl beförderte die Aktien von Klöckner & Co mit plus 4,36 Prozent nach oben. Rühl rechnet 2015 mit einem Nachfrageplus in Europa von mehr als zwei Prozent.

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